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Jun.-Prof. Dr. rer. nat. Kathrin Möllenhoff auf W2-Professur für Biostatistik/Medizinische Statistik berufen

Mit Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Kathrin Möllenhoff gewinnt das Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik (IMSB) unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Achim Tresch zum 1.12.2023 eine ausgewiesene Expertin für Biostatistik/Medizinische Statistik in Forschung und Lehre. Die Professur erfüllt eine wichtige Brückenfunktion zwischen methodischer Forschung und medizinischer Anwendung an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.

Univ.-Prof. Dr. Kathrin Möllenhoff Foto: Susanne Kurz

Das Arbeitsfeld von Kathrin Möllenhoff zeichnet sich durch eine breite interdisziplinäre Zusammenarbeit aus, insbesondere über die Begleitung klinischer Studien. Univ.-Prof. Dr. Kathrin Möllenhoff wechselt von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) nach Köln. Dort bekleidete sie zuvor eine W1-Professur am Lehrstuhl für Mathematische Optimierung.

Univ.-Prof. Dr. Kathrin Möllenhoff forscht an der Entwicklung statistischer Methoden für den Einsatz in der Medizin, die unter anderem in der Planung und Auswertung klinischer und präklinischer Studien Anwendung finden. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist beispielsweise die Entwicklung sogenannter Äquivalenztests, die einen wesentlichen Bestandteil beim Zulassungsprozess neuer Medikamente darstellen. Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet sind Bioäquivalenzstudien, die beispielsweise bei der Zulassung von Generika zum Einsatz kommen. Darüber hinaus kommen solche und ähnliche Tests auch in Nicht-Unterlegenheitsstudien und in der präklinischen Forschung zum Einsatz, etwa wenn eine kritische Konzentration eines Wirkstoffes ermittelt werden soll. Kathrin Möllenhoff hat bei der Entwicklung solcher Testverfahren bereits eng mit den europäischen und amerikanischen Arznei-Zulassungsbehörden EMA und FDA zusammengearbeitet und erklärt: „Statistik spielt bei jeder klinischen Studie eine äußerst bedeutende Rolle – vom Design über die Durchführung bis zur Auswertung und Berichterstellung. Äquivalenzstudien werden durchgeführt, um nachzuweisen, dass es zwischen zwei oder auch mehreren Behandlungsoptionen keine beziehungsweise keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit gibt. Die bisher dafür genutzten Verfahren sind oft nicht gut geeignet oder es werden entscheidende Annahmen verletzt. Dies gilt aber viel allgemeiner für nahezu sämtliche Fragestellungen, die im Rahmen klinischer Studien auftreten. Ein gutes Beispiel ist die Verwendung des sehr beliebten Cox-Modells, um Einflussfaktoren auf das Überleben zu untersuchen. Kreuzen sich die zugehörigen Überlebenszeitkurven, gibt es deutlich geeignetere Methoden, was leider häufig nicht bekannt ist. Auch das ist einer meiner Forschungsschwerpunkte. Studien könnten oft viel präziser ausgewertet werden, wenn ein optimales Versuchsdesign und die richtigen Verfahren dafür genutzt würden.“ Neben Aufgaben in Forschung und Lehre übernimmt Univ.-Prof. Dr. Kathrin Möllenhoff auch die Beratung von Medizinerinnen und Medizinern und die Mit-Organisation von klinischen Studien.

Kathrin Möllenhoff, geboren 1989 in Wuppertal und Mutter zweier Kinder, studierte an der Bergischen Universität Wuppertal Mathematik und schloss 2013 mit dem Master ab. Zur Promotion wechselte sie an die Ruhr-Universität Bochum, wo sie im Jahr 2017 nach einem Forschungsaufenthalt in der Schweiz mit der Arbeit „Equivalence of Regression Curves“ ihren Doktortitel in mathematischer Statistik erhielt. Anschließend forschte Kathrin Möllenhoff als Postdoc in Bochum und in Köln – hier bereits 2019 am Institut für medizinische Statistik und Bioinformatik – bevor sie 2020 als Assistant Professor an die Eindhoven University of Technology in den Niederlanden wechselte. Im Oktober 2021 wurde sie als Juniorprofessorin für „Biostatistik“ an die HHU nach Düsseldorf berufen. Dort baute sie eine Arbeitsgruppe auf und wurde als Principal Investigator Teil des von der DFG geförderten Graduiertenkollegs 2624 („Biostatistische Methoden für hochdimensionale Daten in der Toxikologie“). Durch Professorin Kathrin Möllenhoff ist nun auch die Universität zu Köln als weiterer Hochschulstandort an dem Graduiertenkolleg 2624 beteiligt.