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S9 "Der Patient in palliativer Situation"

Trotz der allgemein anerkannten „offenen Aufklärung“ zählt das „Überbringen schlechter Nachrichten“ zu den belastendsten Situationen und am häufigsten delegierten Tätigkeiten im Alltag klinisch tätiger Ärzte. Das vorherrschende Empfinden der eigenen Niederlage, die eigene Betroffenheit im Umgang mit schwerer Krankheit, Angst vor der unvorhersehbaren Reaktion des Betroffenen aber auch die unzureichende Ausbildung in Gesprächsführung mögen Gründe dafür sein. Wir meiden was wir nicht gelernt haben. Jedoch ist kommunikative Kompetenz eine Fähigkeit und damit lehr- und lernbar.

Am Lebensende gibt es häufig Situationen, in denen das Gespräch mit Patienten und ihren Angehörigen schwierig ist und schlechte Nachrichten überbracht werden müssen. Fragen wie „Wie soll ich ihr sagen, dass sie bald sterben wird?“, „Ich kann ihm doch nicht die letzte Hoffnung nehmen.“ verdeutlichen das. Trotzdem sind Offenheit und Wahrhaftigkeit Voraussetzungen für eine tragende Arzt-Patienten-Beziehung - auch oder gerade am Lebensende.

Soll man Sterbenden die Wahrheit sagen? Wie gehe ich dabei mit der Angst vor meiner eigenen Endlichkeit um? Was sind Möglichkeiten der Bewältigung dieser anspruchsvollen Aufgabe?

Darum geht es in Modul S9 „ Wahrheit am Krankenbett – schwierige Gesprächssituationen am Lebensende“. Erfahrungsbasierte Lehr- und Lernmethoden und interaktive Gruppendiskussion bilden den methodischen Rahmen zur Bearbeitung dieser Themen. Im Anschluss an die gemeinsame Entwicklung eines möglichen Vorgehens (in Anlehnung an das SPIKES Protokoll – ein Leitfaden zum Überbringen schlechter Nachrichten, Buckman 1998) haben die Studierenden die Möglichkeit diese im Gespräch mit einem Simulationspatienten zu üben. 

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