Forschung & Engagement
Mediziner*innen, Expert*innen und Studierende der Medizinischen Fakultät engagieren sich Tag für Tag für die akute Krankenversorgung in Zeiten der Coronakrise. Außerdem arbeiten Experti*innen der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln in Wissenschaft und Forschung auf vielen unterschiedlichen Ebenen an der Diagnostik und Therapie des neuen Coronavirus SARS Cov-2.
Hier finden Sie ausgewählte Informationen zu den Aktivitäten der Universitätsmedizin. Wenn Sie von Ihrem Engagement innerhalb der Fakultät berichten wollen, wenden Sie sich bittte an die Webredaktion.
Forschung & Wissenschaft
COVID-19 Studien der Universitätsmedizin Köln
- Aspergillosis in COVID19 on ICU: Pulmonale Aspergillose bei Kritisch Kranken COVID19-Patienten auf der Intensivstation - eine Multinationale Explorative Studie
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BioMaSOTA: Biologische Material Sammlung zur Optimierung Therapeutischer Ansätze
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COVID-19 ACTT-EU/UK: Eine multizentrische, adaptive, randomisierte, verblindete, kontrollierte Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit von Prüfmedikation zur Behandlung von COVID-19 bei stationär behandelten Erwachsenen - Studienversion für Zentren in der Europäische Union/Großbritannien
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COVID-19 EFC16844: Eine adaptive Phase 2/3, randomsierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Sarilumab bei hospitalisierten Patienten mit COVID19
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COVID-19 EFC16858: Eine adaptive Phase 2/3, randomisierte, offene, multinationale, multizentrische Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Hydroxychloroquin bei hospitalisierten Patienten mit moderater bis schwerer COVID-19-Infektion
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COVID-19 Hydroxychloroquine for COVID-19: Randomisierte kontrollierte Studie zur Untersuchung von Hydroxychloroquin im Vergleich zu Placebo zur Behandlung erwachsener Patienten mit akuter Coronavirus-Krankheit 2019 - COVID-19
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COVID-19 LEOSS Register: Lean European Open Survey on SARS-CoV-2
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COVID-19 Mobile Tests für Köln: COVID-19 Mobile Tests für Köln
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COVID-19 Remdesivir Compassionate Use: Remdesivir Compassionate Use Programm
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COVID-19 WA42380: Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Studie zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von Tocilizumab bei Patienten mit schwerer COVID-19-Pneumonie
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COVID-19 XPORT-CoV-1001: Eine Phase 2 randomisierte, einfach verblindete Studie zur Bewertung der Aktivität und Sicherheit und von niedrig dosiertem oralen Selinexor (KPT-330) bei Patienten mit schwerer Covid-90 Infektion
Unter diesem Link finden Sie einen Überblick nahezu aller aktuell laufenden Studien der Kölner Universitätsmedizin.
Forschung im Zeichen von COVID-19
Klinische Phase-3-Studie an der Uniklinik Köln 20.01.2021
Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind bereits zugelassen. In den nächsten Monaten könnten weitere Präparate hinzukommen, unter anderem das der Tübinger Firma Curevac. Die entscheidende klinische Phase-3-Studie läuft derzeit unter anderem an der Uniklinik Köln.
EU-weite Förderung: Mehr Blutplasma gegen COVID-19 gewinnen 18.01.2021
Die Europäische Union fördert mit 40 Millionen Euro die Herstellung von COVID-Rekonvaleszentenplasma (CCP). Dieses wird aus dem Blut genesener Patientinnen und Patienten gewonnen und ist ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie. EU-weit sollen die Kapazitäten zur Plasmaspende deutlich erweitert werden. In Nordrhein-Westfalen kooperieren die Uniklinik Köln, die Universitätsmedizin Essen und das Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen, die für den zum Ausbau ihrer Plasmaspendekapazitäten rund 2,1 Millionen Euro erhalten werden.
Das Ziel der EU-weiten Projektes: Mehr Plasmen mit SARS-CoV2-Antikörpern zu gewinnen. Das Plasma dient der direkten Patientenversorgung – zunächst in Studien, in besonderen Fällen im individuellen Heilversuch und der Herstellung von SARS-CoV-2-wirksamen Immunglobulinen im Rahmen der Kooperation mit der pharmazeutischen Industrie. Gleichzeitig soll die Infrastruktur der Blut- und Plasmaspende sowie für künftige Pandemien verbessert werden.
Prof. Dr. Birgit Gathof, Leiterin der Transfusionsmedizin und Blutspende der Uniklinik Köln, ist die nationale Koordinatorin für den EU-Antrag in Deutschland, der insgesamt vier Teilprojekte mit einem Gesamtvolumen von 8,1 Millionen Euro umfasst. „Mit den über 750.000 Euro für die Uniklinik Köln können wir zusätzliche Geräte zur Plasmaspende und Verbrauchsmaterialien kaufen. Damit können wir auch die Qualität sowohl der Blutspende als auch der Plasmaspende steigern“ erklärt Prof. Gathof.
Auch in der Universitätsmedizin Essen kann mit Hilfe der Förderung von rund 700.000 Euro in zusätzliche Geräte investiert werden, die die Infrastruktur für die Sammlung der wichtigen Plasmaspenden deutlich verbessert. Prof. Dr. Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, erläutert: „Rekonvaleszentenplasma, also Plasma mit SARS-CoV-2 -Antikörpern, ist auch darum von großer Bedeutung, weil es auch für schwerstkranke COVID-19-Patienten im Rahmen von klinischen Studien oder sogenannten individuellen Heilversuchen eingesetzt wird.“
Prof. Dr. Cornelius Knabbe, Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, ergänzt: „Erste Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Plasma selbst oder auch industriell verarbeitet in Form von Hyperimmunglobulin als sogenannte passive Impfung einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten kann.“ So verweist er auf die aktuell im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse einer prospektiven Studie in Argentinien.
Durch diese konnte nachgewiesen werden, dass die frühzeitige Plasmatherapie bei nachgewiesener Infektion das Erkrankungsrisiko um bis zu 73 Prozent vermindern kann.
Das Herz- und Diabeteszentrum NRW hat bereits im März 2020 als eine der ersten Kliniken deutschlandweit mit der CCP-Herstellung begonnen. Bis Jahresende wurden fast 500 Präparate in der eigenen Uniklinik und zahlreichen anderen Kliniken in NRW eingesetzt. Bereits 1000 L SARS-CoV-2-Plasma konnte als Ausgangsstoff für die Herstellung von Hyperimmunplasmapräparaten zur Verfügung gestellt werden. Dank der EU-Förderung in Höhe von mehr als 700.000 Euro und der damit in Aussicht gestellten Beschaffung von weiteren Plasmapheresesystemen und Verarbeitungsanlagen, kann zukünftig die Plasmaspende am Herz- und Diabeteszentrum NRW ausgeweitet werden.
„Plasma ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers, der nach Infektionen wie COVID-19 einen „Cocktail an Antikörpern“ gegen die jeweilige Infektion enthält. Rekonvaleszentenplasma von Genesenen ist schon Wochen nach Beginn einer neuen Infektion oder Pandemie herstell- und verfügbar, während künstlich hergestellte Antikörper und Impfstoffe mindestens Monate, oft Jahre der Entwicklung erfordern. Die im CCP enthaltenen SARS-CoV-2-Antikörper wirken auf natürliche Weise mit extrem geringen Risiken – auch das macht den Charme dieser „passiven Impfung“ aus, die noch dazu vergleichsweise kostengünstig ist“, betont Prof. Dr. Birgit Gathof wichtige Aspekte der Plasma- und Immunglobulin-Therapie.
COVID-19 Genesene Spendewillige können sich über die nächsten Spendemöglichkeiten informieren unter:
http://transfusionsmedizin.uk-koeln.de/blutspendezentrale/covid19-plasmaspende/covid-19-plasmaspende
Für Rückfragen:
Anja Schattschneider
Redakteurin/Pressereferentin
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: 0221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de
COVID-19: Studie mit zielgerichteter Therapie in Wien gestartet 22.12.2020
Uniklinik Köln startet Studie zu Corona-Impfstoff 21.12.2020
Neuer SARS-CoV-2 neutralisierender Antikörper wird klinisch geprüft 18.12.2020
Impfstrategien zu COVID-19: Horizon2020 ORCHESTRA startet 04.12.2020
Nach erfolgreicher Implementierung des “Nationalen Pandemie Kohorten Netzes“ (NAPKON) unter Leitung der Arbeitsgruppe Kohorten von Univ.-Prof. Dr. Jörg Janne Vehreschild, werden die Uniklinik Köln und die Medizinische Fakultät auch am EU-weiten Projekt ORCHESTRA teilhaben. Hierbei handelt es sich um ein dreijähriges internationales Forschungsprojekt zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie.
Noch nie zuvor bestand ein so dringender Bedarf an evidenzbasierten, innovativen und schnellen Lösungen für den Umgang mit gesundheitlichen und gesundheitsbezogenen Notfallsituationen. Mit dem ORCHESTRA-Projekt soll diesem Bedarf durch die Schaffung einer neuen gesamteuropäischen Kohorte entsprochen werden, die auf bestehenden und neuen groß angelegten Bevölkerungskohorten in europäischen und außereuropäischen Ländern aufbaut. Das Projektbudget beläuft sich auf insgesamt circa 20 Millionen Euro, die aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon2020 der Europäischen Union stammen.
Das aus der Untersuchung dieser Kohorten gewonnene Wissen wird die europäischen Strategien in Bezug auf folgende Themenfelder beeinflussen:
- Wirksamer Schutz fragiler Populationen in Europa (z. B. Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen, Empfänger von Organtransplantaten, Alzheimer-Patienten, onkologische Patienten, Parkinson-Patienten, Patienten mit psychischen Erkrankungen, HIV-positive Probanden)
- Reduzierung der Risiken für das Gesundheitspersonal
- Behandlung der längerfristigen Folgen von COVID-19 für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen
- Analyse der Impfreaktion
- Auswirkungen von Umweltfaktoren, sozioökonomischen Determinanten, Lebensstil- und Eingrenzungsmaßnahmen auf die Verbreitung von COVID-19
Die Arbeitspakete der Kölner Arbeitsgruppe im ORCHESTRA-Projekt umfassen den Aufbau einer IT-Infrastruktur für die Kommunikation und Zusammenarbeit der beteiligten Arbeitsgruppen, die Darstellung und Vermittlung von Ergebnissen nicht nur an Ärzte und Wissenschaftler, sondern auch an Politik, Betroffene und die allgemeine Öffentlichkeit. Zudem ist eine Beteiligung an der Langzeitbeobachtung erkrankter Individuen geplant.
Prof. Vehreschild erklärt: "Mit ORCHESTRA entsteht eine neue Art der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in Europa. Das gemeinsame Ziel der Bekämpfung der COVID-Pandemie hat Schlüsselfiguren und -infrastrukturen quer durch Europa an einen Tisch gebracht, die gemeinsam daran arbeiten werden, Daten, Bioproben und Forschungsergebnisse sicher und schnell miteinander zu teilen. Hierdurch können wir schneller dazulernen, wie Therapien und Impfungen am besten eingesetzt und vulnerable Bevölkerungsgruppen geschützt werden können.”
Letztendlich bietet das Projekt nicht nur dringend benötigte Antworten auf die Coronavirus-Pandemie, sondern auch die Gelegenheit, Lehren aus der gegenwärtigen Krise zu ziehen, um besser auf neue und künftige Szenarien von ähnlichem Ausmaß und Auswirkung auf die öffentliche Gesundheit vorbereitet zu sein. An dem Projekt sind insgesamt 26 Partner aus 15 Ländern (Argentinien, Belgien, Brasilien, Kongo, Frankreich, Gabun, Deutschland, Indien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Rumänien, Slowakei, Spanien, Venezuela, Kongo) beteiligt.
Mehr Informationen unter www.orchestra-cohort.eu
Corona-Impfstoff Studie der Kölner Universitätsmedizin 24.11.20
Die Bereitschaft in der Bevölkerung, an Impfstoffstudien teilzunehmen, ist groß. Um Interessenten gezielt in Studien vermitteln zu können, wird nun im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) eine zentrale Probandendatenbank für Deutschland erstellt. Geleitet wird das Projekt von den Klinischen Studienzentren des DZIF an der Uniklinik Köln: Hier wird derzeit mit Unterstützung des BMBF eine deutschland- und europaweite Plattform aufgebaut, die alle Kompetenzzentren erfasst, in denen Impfstoffe gegen das neue Coronavirus getestet werden können.
Über einen einfachen elektronischen Fragebogen können sich Interessierte in das neue Register eintragen. Die Datenbank richtet sich an erwachsene Interessierte in ganz Deutschland, aller Altersgruppen, mit und ohne Vorerkrankungen, mit und ohne bereits durchgemachte Corona-Infektion. Interessierte können sich registrieren und eine begrenzte Anzahl von Daten hinterlegen. Wenn das hinterlegte Profil zu zukünftigen Corona-Impfstudien passt, werden die Proband*innen per Mail kontaktiert. Anmelden kann man sich auf www.impfstudien-corona.de.
Mehr Infos: https://idw-online.de/de/news758324
BMBF fördert vier Forschungsprojekte zu CORONA mit Leitung in Köln 05.10.2020
Projekte im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin 01.10.2020
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute (01.10.2020) auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben, welche Projekte im Rahmen des „Netzwerks Universitätsmedizin“ (NUM) gefördert werden. Die Uniklinik Köln und die Medizinische Fakultät sind an zwölf Projekten beteiligt – bundesweit werden insgesamt 13 Projekte gefördert. Bei den vier Projekten COVIM, B-FAST, PallPan und NAPKON übernehmen Ärzte und Wissenschaftler aus Köln federführend die Koordination.
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) hat das Ziel, die Forschungsaktivitäten zu COVID-19 bundesweit zu bündeln und zu stärken, um die Corona-Pandemie durch optimale Abstimmung und Zusammenarbeit schneller und effektiver zu bekämpfen. Das Netzwerk umfasst die gesamte deutsche Universitätsmedizin und fördert kooperative und strukturbildende Projekte, bei denen möglichst viele Universitätsklinika eingebunden sein sollen.
„Dass die Universitätsmedizin Köln mit ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Ärztinnen und Ärzten an 12 von 13 geförderten Projekten beteiligt ist, zeigt die Bedeutung unseres Standorts in der Infektionsforschung sowie in Prävention und Therapie von Patienten mit Infektionserkrankungen“ , so Univ.-Prof. Dr. Gereon Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät und Vorstandsmitglied der Uniklinik Köln nach Bekanntgabe der Förderung. „Den vier Verbundprojekten, die von Köln aus federführend koordiniert werden, wünsche ich – vor allen angesichts der Wichtigkeit für die zukünftige Bekämpfung der Pandemie und die Behandlung von COVID19-Patienten – viel Erfolg und hoffe, dass sie so schnell als möglich relevante, evidenzbasierte Ergebnisse erbringen, um der aktuellen Pandemie und ihren Folgen auch weiterhin wachsam und vorbereitet begegnen zu können“, so Prof. Fink weiter.
Die Ausbildung von schützender Immunität kann Infektionen verhindern und die SARS-CoV-2 Pandemie entscheidend beeinflussen. Daher ist die Identifikation von Immunitätsmerkmalen und die sichere Beurteilung von Immunität sowohl auf individueller wie auch auf Bevölkerungsebene von zentraler Bedeutung. Noch ist jedoch unbekannt, ob und für wie lange eine Infektion mit SARS-CoV-2 eine Immunität erzeugt. Die Immunologie-Plattform COVIM, Verbundprojekt zur Bestimmung und Nutzung von SARS-CoV-2 Immunität, bündelt neue Erkenntnisse zur Untersuchung der anti-SARS-CoV-2-Immunität „Wer ist wann und wie lange vor einer SARS-CoV-2 Infektion immunologisch geschützt? Und wie kann immunologischer Schutz von wenigen immunen Personen auf viele nicht-immune Personen übertragen werden? Diesen Fragen gehen wir innerhalb des COVIM-Verbundes zusammen mit knapp 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Ärztinnen und Ärzten aus insgesamt 17 Standorten nach“, so Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln und Koordinator von COVIM (zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Leif-Erik Sander, Universitätsmedizin Berlin). Neben den konkreten Erkenntnissen zur Immunität gegen SARS-CoV-2, etabliert COVIM eine Infrastruktur, die es erlaubt, in kürzester Zeit belastbare Informationen über Immunität und Schutzmechanismen gegen neue Infektionserreger zu bestimmen und die Erkenntnisse therapeutisch zu nutzen.
Das bundesweites Forschungsnetz „Angewandte Surveillance und Testung“ - B-FAST wird sich mit „Epidemiologischer Surveillance“ beschäftigen. „Hierunter verstehen wir in Anlehnung an das Robert Koch-Institut die fortlaufende systematische Sammlung, Analyse, Bewertung und Verbreitung von Gesundheitsdaten zum Zweck der Planung, Durchführung und Bewertung von Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung“, so Univ.-Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Infektiologie an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und Koordinator von B-FAST (zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Simone Scheithauer, Universitätsmedizin Göttingen).
Die Plattform wird die notwendigen Test- und Surveillance-Systeme zu einem Gesamtsystem vernetzen und die relevanten Informationen und Empfehlungen allen Universitätsklinika, dem RKI und weiteren Beteiligten über das Netzwerk zur Verfügung stellen. „B-FAST hat das primäre Ziel, nachhaltig einsetzbare, flexible und auf zukünftige Pandemien übertragbare Surveillance- und Teststrategien zu entwickeln und in unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu erproben. Denkbare Bereiche sind zum Beispiel Schulen und KiTas, Seniorenheime, Kulturveranstaltungen und auch Krankenhäuser“, so Prof. Fätkenheuer weiter.
Es wird bundesweit ein Gesamtkonzept entwickelt und etabliert werden, um für die Eingrenzung der SARS-CoV-2 Pandemie sowie für andere Pandemien vorbereitet zu sein. Aus den Projekten von B-FAST sollen sich Handlungsempfehlungen zu Surveillance und Testung für lokale, regionale und überregionale Entscheidungsträger aus dem öffentlichen Gesundheitswesen, der Gesellschaft, der Politik und anderen Bereichen ergeben. Im B-FAST Netzwerk sind insgesamt 25 Standorte in Deutschland beteiligt.
In der aktuellen Pandemiesituation war die Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen schwierig und nur mit Einschränkungen möglich. Diesem weiterhin relevanten Bereich widmet sich das Projekt Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan). „Auch in Pandemiezeiten ist die optimale medizinische Behandlung und Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen unser Ziel. Unabhängig davon, ob die Patienten an einer COVID-19-Infektion oder einer anderen schweren Erkrankung leiden“, so Prof. Dr. Steffen Simon, Oberarzt am Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln und einer der Initiatoren und Koordinatoren des Gemeinschaftsprojektes.
PallPan wird vom Forschungsnetzwerk universitäre Palliativmedizin durchgeführt. In dem Forschungsvorhaben werden alle Bereiche der Hospiz- und Palliativversorgung (allgemein und spezialisiert, ambulant und stationär) berücksichtigt, damit die Vielschichtigkeit und die Komplexität der Pandemiesituation für die Versorgung von Menschen am Lebensende und deren Nahestehende angemessen abgebildet werden können. Um für zukünftige Pandemiephasen besser vorbereitet zu sein im Sinne einer „Pandemic Preparedness“, soll bis März 2021 eine Nationale Strategie für die Betreuung schwerkranker, sterbender Erwachsener und deren Angehöriger in Pandemiezeiten erarbeitet werden. Dazu gehören wissenschaftlich fundierte, für die Praxis relevante Handlungsempfehlungen zur allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung. Am Projekt Palliativversorgung in Pandemiezeiten sind insgesamt zwölf Universitätsklinika beteiligt.
Das Nationale Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) schafft die Grundlage für ein besseres Verständnis des Krankheitsverlaufs bei COVID-19 und die Erforschung möglicher Therapien, indem es im Rahmen von drei wissenschaftlichen Studien klinische Daten, Bioproben und Bildgebungsdaten zusammenführt. Die so möglich werdenden Untersuchungen können beispielsweise Auskunft über die Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung geben, auch wenn die Betroffenen während der Behandlung beispielsweise aus der Klinik zum Hausarzt wechseln. Dieses Netzwerk soll sich mit höchstmöglicher Qualität an jeweils unterschiedlichen Zielgrößen orientieren und im Falle eines neuen pandemischen Kontexts auch darauf adjustiert und skaliert werden können. Diese umfassende Betrachtung bezieht auch alle Sektoren des Gesundheitswesens mit ein – niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser aller Versorgungsstufen und die Maximalversorger. „Auf dieser Grundlage wollen wir wissenschaftliche und versorgungsrelevante Fragestellungen umfassend und mit sehr geringer Latenz adressieren und schnellstmöglich evidenzbasierte Informationen zu pandemiespezifischen Risikofaktoren, wie unterschiedlich schweren Krankheitsverläufen und -folgen liefern“, so Univ.-Prof. Dr. Jörg Janne Vehreschild, Sprecher von NAPKON und Leiter der AG Kohorten in der Infektionsforschung an der Uniklinik Köln sowie Oberarzt in der Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Frankfurt. NAPKON stellt damit ein nachhaltiges, integratives und umfassendes Konzept dar, das einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen bei der Abwehr und Bewältigung von Pandemien insbesondere auf Ebene der öffentlichen Gesundheitsfürsorge leistet und als nationales Kollaborationsprojekt den integrativen Anspruch des Netzwerks der Universitätsmedizin besonders hervorhebt.
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Die Corona-Krise im Fokus der Wissenschaft
Engagement
COVID-19-Impfstart an der Uniklinik Köln 19.01.2021
Mehr als 250 Beschäftigte am ersten Tag geimpft.
Die Impfung des Personals der COVID-Hochrisikobereiche der Uniklinik konnte am Montagmorgen pünktlich um 8:30 Uhr im Bettenhaus starten und im Laufe des ersten Tages konnten mehr als 250 Beschäftigte geimpft werden. Es wird gemäß den bundesweit geltenden Empfehlungen der STIKO zuerst das therapeutische und pflegerische Personal der Hochrisikobereiche geimpft, in denen regelhaft COVID-19-Patienten behandelt werden. Einer der ersten geimpften Mitarbeiter der Uniklinik Köln war Intensivpfleger Gregor Schulz, der auf der Intensivstation 1D arbeitet.
„Durch meine Arbeit im intensivmedizinischen Bereich ist mir nur allzu bewusst, welche dramatischen Verläufe COVID-19 Infektionen mit sich ziehen können. Es stellte sich mir daher nicht die Frage, ob ich mich impfen lasse, sondern nur wann dies möglich ist. Umso mehr habe ich mich gefreut, gestern die erste Impfung erhalten zu haben. Für mich ist wissenschaftliches, evidenzbasiertes Arbeiten Standard. Deswegen vertraue ich auch den aktuellen Daten zu den verteilten Impfstoffen. Zumal die Entwicklung von mRNA Impfstoffen schon deutlich länger erforscht ist. Natürlich mache auch ich mir Gedanken, aber in einem normalen Rahmen. Neben dem Schutz vor einem schweren Verlauf, erhoffe ich mir, einen wissenschaftlichen Nachweis, dass der Impfstoff auch die Verbreitung und Ansteckung minimieren kann. Damit die aktuelle Situation irgendwann vorbei ist,“ sagt Gregor Schulz, Fachpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege an der Uniklinik Köln.
„Alte und schwer erkrankte Menschen sind einem besonders hohen Risiko einer lebensbedrohlichen SARS-CoV-2 Infektion ausgesetzt. Viele unserer jährlich 60.000 stationären und 300.000 ambulanten Patienten zählen zu der hoch gefährdeten Gruppe und bedürfen des besonderen Schutzes. Dieser ist am besten u.a. durch die möglichst umfassende Impfung des Personals zu gewährleisten. Wir freuen uns deshalb, dass vergangenes Wochenende das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen die ersten Impfdosen des m-RNA-Impfstoffs der Firma Moderna an die Uniklinik Köln geliefert hat. Nach einem aktuellen Erlass des Ministeriums für Arbeit-, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen werden der Uniklinik Köln regelmäßige Lieferungen des m-RNA-Impfstoffs der Firma Moderna zur Verfügung gestellt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.
Uniklinik Köln produziert Schutzmasken selbst - Oberbürgermeisterin würdigt Engagement 25.08.2020
Gerade in den ersten Monaten der Corona-Pandemie waren Mund-Nasen-Schutzmasken weltweit absolute Mangelware und nur zu hohen Preisen verfügbar. Als erstes Krankenhaus in Deutschland macht die Uniklinik Köln sich jetzt mit einer eigenen Masken-Produktionsstätte unabhängiger von internationalen Lieferengpässen.
„Die hinreichende Versorgung mit Schutzausrüstung ist ein Dauer-Thema in der Corona-Pandemie. Ich bin sehr froh darüber, dass die Uniklinik Köln jetzt mit einer eigenen Maschine für sich selbst, aber vor allem auch in Köln für die Stadt und die Region Schutzmasken fertigen kann. Die Uniklinik leistet damit einen weiteren wichtigen Beitrag, damit wir gemeinsam gut durch die Corona-Krise kommen“, erklärte Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, bei ihrem Besuch der Produktionsstätte.
„Besonders zu Beginn der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass es trotz umsichtigem, vorausschauendem Management zu Engpässen bei Schutzmasken kommen kann. Die Lieferungen für das Universitätsklinikum hingen zum Beispiel an Grenzen fest und wurden teilweise sogar beschlagnahmt. Wir wollen solche Situationen in Zukunft unbedingt vermeiden. Versorgungssicherheit für unsere Patienten und Mitarbeiter ist unser oberstes Ziel. Denkbar ist für uns auch die Mitversorgung weiterer Einrichtungen wie zum Beispiel andere Krankenhäuser, Pflegeheime und Schulen“, sagte Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.
Die vollautomatische Produktionslinie für medizinische Gesichtsmasken schafft in einer Tagschicht rund 50.000 Masken – rund 10 Millionen pro Jahr. Bei Bedarf könnte die Produktion auf ein Drei-Schicht-Modell ausgeweitet werden.
„Die Maschine wurde in Düsseldorf gebaut, den Stoff für die Masken beziehen wir aus Bayern und die Bänder sowie den Draht von einer Firma aus Wuppertal. Unsere Masken sind also komplett Made in Germany und ermöglichen damit eine weitgehende Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten“, berichtete Damian Grüttner, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Kaufmännischer Direktor der Uniklinik Köln.
Video von der Maschine in Aktion auf Twitter
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Masken tragen wird jetzt einfacher – Testphase läuft 28.05.2020
Initiative der Wissenschaftlichen Werkstatt
Die Zentrale Wissenschaftliche Werkstatt der Medizinischen Fakultät leistet einen proaktiven Beitrag zur aktuellen Corona-Situation: Um den Alltag des Personals während der Maskenpflicht angenehmer zu gestalten, hat das Team mittels 3D-Druckverfahren spezielle Maskenverschlüsse entwickelt. Die Ohren werden beim Tragen von Masken mit Gummizug durch die Verschlüsse wesentlich entlastet. Aktuell können die Verschlüsse innerhalb der Universitätsmedizin Köln getestet werden. Sollten Sie Interesse an einem Test dieser Verschlüssen haben, kontaktieren Sie gerne die wissenschaftliche Werkstatt unter dek-werkstattuk-koeln.de. Institute und Arbeitsgruppen mit 3D-Drucker können sich auf der Seite der Wissenschaftlichen Werkstatt die erforderliche STL-Datei herunterladen.
Medizinstudierende unterstützen das Gesundheitsamt der Stadt Köln 08.04.2020
Über 700 Studierende der Medizinischen Fakultät an der Uniklinik Köln haben sich gemeldet, um sich in Abhängigkeit von ihren Vorkenntnissen und ihrem Ausbildungsstand in der gegenwärtigen Ausnahmesituation verantwortungsvoll im Gesundheitswesen einzubringen.
Allein über 200 Medizinstudierende unterstützen das Gesundheitsamt der Stadt Köln, viele bringen sich pflegerisch ein und entlasten Pflegekräfte auf den Normal- und Intensivstationen, andere engagieren sich im Rahmen von Famulaturen oder im praktischen Jahr.
„Die gezielte Abfrage der Vorkenntnisse läuft über die Fachschaft Medizin, der ich für die unkomplizierte Mithilfe genauso danke, wie jedem einzelnen Medizinstudierenden, der sich einbringt. Wir sind überwältigt von diesem herausragenden Engagement unserer Studierenden“, sagt Dekan und Vorstandsmitglied Univ.-Prof. Dr. Gereon Fink.
Helfende Hände: Studierende engagieren sich im Infektionsschutzzentrum März 2020
Anfang März hatte das Studiendekanat erstmalig Studierende aus fortgeschrittenen Semstern dazu aufgerufen, sich für einen freiwilligen Einsatz zu melden. Die Studierenden unterstützen die Uniklinik bei der Anamnese und informieren am Telefon zu Fragen rund um das neue Coronavirus.
Den großen Mehraufwand, der in der Uniklinik Köln und vor allem in dem angeschlossenen Infektionsschutzzentrum anfällt, kann aktuell noch durch den unglaublichen Einsatz des Personals abgefangen werden. Es ist jedoch allen bewusst, wie schnell sich Situationen in diesen Tagen ändern können. Daher sammelt die Uniklinik Köln derzeit alle eingehenden Hilfsangebote und meldet sich, sobald Hilfe benötigt wird.
Falls auch Sie die Uniklinik unterstützen wollen, bitten wir Sie, das Kontaktformular auszufüllen.
Expert*innen der Uniklinik Köln informieren
Wiederbelebung und Corona-Pandemie - Prof. Böttiger bei SWR1 Leute 22.01.2021
Univ.-Prof. Dr. Bernd W. Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, war in der Sendung „SWR1 Leute“ zu Gast. Er sprach darüber, wie Wiederbelebung zu seinem großen Thema wurde, Wiederbelebung in Zeiten von Corona und über Tipps für die richtige Herzdruckmassage. Der Dreisatz Prüfen-Rufen-Drücken (Prüfen von Lebenszeichen, Rufen von 112, Drücken als Herzdruckmassage) sei die Pflicht und Beatmung sowie Defibrillator die Kür, so Prof. Böttiger.
Für Prof. Böttiger ist die Corona-Pandemie die größte medizinische Katastrophe der letzten 100 Jahre. Es seien intensivere Maßnahmen notwendig, um auch die mutierten Virusvarianten einzudämmen. Eine entscheidende Frage sei auch, wann endlich genügend Impfstoff zur Verfügung stehe.
Was weiß die Wissenschaft über SARS-CoV-2? - Prof. Klein im ZDF 21.01.2021
Ende Januar 2020 wurde die erste Infektion mit SARS-CoV-2 in Deutschland bekannt. Etwa ein Jahr danach fragt "planet e.", die Doku-Reihe des ZDF: Was weiß die Wissenschaft über SARS-CoV-2? Als Experte spricht Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln. Er nimmt Stellung zu der Frage, inwieweit Immunität gegen das Virus entstehen kann und welche Rolle die neu aufgekommenen Mutationen des Virus spielen.
Zur Doku-Reihe des ZDF "planet e." (Video verfügbar bis 13.01.2023)
Forschung aktuell: CureVac-Impfstoffstudie Prof. Lehmann im Deutschlandfunk 20.01.2021
Die COVID-19-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind bereits zugelassen. In den nächsten Monaten könnten weitere Präparate hinzukommen, unter anderem das der Tübinger Firma CureVac. Die entscheidende klinische Phase-3-Studie läuft derzeit unter anderem an der Uniklinik Köln. Alle drei Firmen setzen auf den innovativen Ansatz der mRNA-Technologie. Diese Impfstoffe müssen gut gekühlt werden. Hier habe das CureVac-Präparat einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, sagt Prof. Dr. Clara Lehmann, Infektiologin und verantwortliche Studienleiterin an der Uniklinik Köln, bei „Forschung Aktuell“ im Deutschlandfunk. „Es ist etwas stabiler als die anderen bereits zugelassenen Impfstoffe.“ Zwar müsse es zunächst auch bei -70 Grad Celsius gelagert werden. In einem zweiten Schritt werde es jedoch in eine Flüssigkeit aufgezogen. „Und da ist es etwas länger stabil und kann länger bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden als die anderen Impfstoffe“, so Prof. Lehmann.
Auswirkungen der Coronavirus-Mutationen auf den Lockdown - Dr. Kaiser in der Tagesschau 14.01.2021
Die ARD Tagesschau berichtet über die Ausbreitung von besonders ansteckenden Coronavirus-Mutationen. An der Uniklinik Köln wurden diese mutierten Viren zuletzt in Proben von Coronatests nachgewiesen. „Wenn diese Variante sich besser bei den Menschen einnisten kann, ist auch eine bessere Verbreitung anzunehmen. Dass hieße das die Ansteckungszahlen doch nicht so sinken, wie wir das jetzt erhoffen. Wir müssen die Maßnahmen dann entsprechend verlängern oder sogar gegebenenfalls verschärfen,“ erklärt Dr. Rolf Kaiser, Institut für Virologie der Uniklinik Köln.
Kölner Wissenschaftler zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie 11.12.2020
Statements von Verwaltungsrechtler Prof. Dr. Markus Ogorek und Infektiologe Prof. Dr. Oliver Cornely
Die im Dezember vorgenommenen Vorkehrungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschäftigen neben Öffentlichkeit und Politik auch viele Bereiche der Wissenschaft. An dieser Stelle geben zwei Forscher der Universität zu Köln ihre Sicht auf die Maßnahmen wieder.
Prof. Dr. Markus Ogorek, LL.M. (Berkeley), ist Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der Universität zu Köln.
„Die zu Beginn des zweiten ‚Lockdowns‘ erfolgte Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes durch Bundestag und -rat ist gleichermaßen begrüßenswert wie überfällig. Das Gesetz sprach zuvor pauschal von ‚notwendigen Schutzmaßnahmen‘. Nun benennt es die besonders einschneidenden Instrumente ausdrücklich, was zur Rechtssicherheit beiträgt und das Regierungshandeln vorhersehbar macht. Dass die Gesetzesänderungen mit ‚heißer Nadel‘ gestrickt worden sind, ist ihnen leider anzumerken. Die Sommermonate hätten genutzt werden sollen, um eine inhaltlich wie sprachlich überzeugende Neuregelung in Angriff zu nehmen. Ein besseres und weniger überhastet beschlossenes Gesetz hätte für größere Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen und unbegründeten Vorwürfen einen Riegel vorschieben können. Bei aller Kritik im Detail darf nicht vergessen werden: Die Verantwortlichen in Bund und Ländern stehen unter enormem Handlungsdruck, die Entwicklung der pandemischen Lage ist weiterhin dynamisch. Unter Abwägung aller Aspekte erscheinen auch die neuerlichen Schutzverordnungen daher insgesamt als verhältnismäßig – weshalb sie auch durch die inzwischen selbstbewusster agierenden Gerichte im Wesentlichen gehalten werden. Dass sich die NRW-Landesregierung nicht Bayern zum Vorbild genommen, sondern sich gegen Kontrollen in privaten Wohnungen ausgesprochen hat, verdient Beifall.“
Prof. Dr. Oliver Cornely ist Infektiologe, Wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für Klinische Studien Köln (CTCC) und Leiter der Translationalen Forschungsplattform am Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD.
„Die aktuellen Coronamaßnahmen sind einschneidend und dominieren das öffentliche Leben. Gleichzeitig sehen wir an den Infektions- und Todeszahlen, dass diese nicht rückläufig sind, sondern weiter steigen. Das zeigt uns, dass die Maßnahmen nicht ausreichen und aus medizinischer Sicht Verschärfungen nötig sind. Wenn wir alle einen Monat lang in jeder Situation eine Maske tragen würden, wären diese Maßnahmen weitestgehend obsolet. Dass wir mehr unternehmen müssen, sehen wir in der Klinik deutlich. Es gibt immer mehr schwer kranke Patientinnen und Patienten. Wenn wir diszipliniert handeln, dann vermeiden wir Einschränkungen unserer Freiheit. Freiheit bedeutet auch Verantwortung für sich und für die Anderen zu übernehmen.“
Inhaltlicher Kontakt:
Professor Dr. Markus Ogorek
Institut für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre
Rechtswissenschaftliche Fakultät
+49 221 470 76545
markus.ogorek@uni-koeln.de
Professor Dr. Oliver Cornely
Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD
+49 221 478 85523
oliver.cornely@uk-koeln.de
Presse und Kommunikation:
Jan Voelkel
+49 221 470 2356
j.voelkel@verw.uni-koeln.de
»Würde mich sofort impfen lassen« Prof. Klein in der Kölnischen Rundschau 07.12.2020
Die Kölnische Rundschau beschäftigt sich mit den ersten Corona-Impfstoffen, die EU-weit kurz vor der Zulassung stehen. Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, seit 1.2.2017 Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, erklärt die Funktionsprinzipien der neuartigen RNA-Impfstoffe und gibt eine Einschätzung zum Grad der Wirksamkeit. Zudem geht er auf die Frage ein, wie zuverlässig und sicher die neuen Impfstoffe sind und was getan werden muss, um eine Herdenimmunität zu erreichen.
Corona-Erfahrungsberichte von deutschen Intensivstationen - Prof. Böttiger und Dr. Stoll bei spiegel.de 03.12.2020
Die Zahl der Neuinfektionen stagniert – aber die Situation auf den Intensivstationen deutscher Krankenhäuser ist dramatisch. Wie lange halten die Angestellten noch durch, fragt der SPIEGEL zwei Pflegekräfte und eine Intensivmedizinerin. Wie Dr. Sandra Emily Stoll, Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, die zweite Corona-Welle erlebt, beschreibt sie in dem auf spiegel.de veröffentlichten Text.
Univ.-Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, zeigt sich im SPIEGEL-Beitrag besorgt wegen der politisch gewollten Lockerungen über Weihnachten und Silvester und der nach Ansicht des Intensivmediziners fatalen Konsequenzen für die Intensivstationen. „Wenn wir Weihnachten und Silvester feiern, kommt es ganz sicher wieder zu Infektionsketten, und wir erzeugen auch damit dann eine dritte Welle im Januar, die noch schlimmer ausfallen kann als die zweite“, so Prof. Böttiger.
Wie zuverlässig sind die neuen Impfstoffe? - Prof. Klein und Prof. Hallek im Kölner Stadt-Anzeiger 03.12.2020
In der EU stehen nach knapp einem Jahr des Bekanntwerden des Virus erste Corona-Impfstoffe vor der Zulassung. Der Kölner Stadt-Anzeiger stellt auf einer Spezial-Seite die Frage: „Wie zuverlässig wirken sie?“. Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin, und Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, erklären die Funktionsweise der neuartigen RNA-Impfstoffe und antworten auf besorgte Fragen hinsichtlich der Zuverlässigkeit.
Aktuelle Corona-Lage an der Uniklinik - Prof. Schömig im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger 27.11.2020
Durch die hohen Zahlen an COVID-Intensivpatienten müssen immer mehr Operationen von Nicht-COVID-Patienten verschoben werden. Wie die Intensivbettenverteilung in dieser schwierigen Situation gesteuert wird, wie zusätzliche Behandlungskapazitäten geschaffen werden und Personal dafür zusammengezogen wird, erklärt Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln, im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Zum Beitrag auf ksta.de (Printausgabe vom 27.11.2020)
WDR-Beitrag zu B-FAST: Pool-Testungen an Schulen 23.11.2020
Das Projekt „Bundesweites Forschungsnetz Angewandte Surveillance und Testung (B-FAST)“ ist im WDR Fernsehen und Hörfunk beleuchtet worden. Unterstützt vom Nationalen Forschungsnetzwerk der Universitätskliniken in Deutschland untersucht das Projekt unter Leitung von Wissenschaftlern der Uniklinik Köln unter anderem wie Schließungen von Schulen verhindert werden können. Hierbei kommen sowohl kindgerechte Testmethoden zum Einsatz als auch Pool-Testungen. Um die Testkapazitäten effektiv zu nutzen, wird das Material von 15 Abstrichen gemeinsam getestet. Ist ein Pool positiv wird nachgetestet. Das spart Material und Zeit.
Bericht in der Aktuellen Stunde des WDR (verfügbar bis 27.11.2020)
Prof. Klein und Prof. Lehmann im Kölner Stadt-Anzeiger 18.11.2020
Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger mit Univ.-Prof. Dr. Florian Klein und Prof. Dr. Clara Lehmann Titel des Beitrags: Der Anfang vom Ende der Pandemie. https://www.uk-koeln.de/uniklinik-koeln/aktuelles/detailansicht/der-anfang-vom-ende-der-pandemie/
»Situation spitzt sich zu« Prof. Hallek und Dr. Kolibay in den tagesthemen 06.11.2020
Die tagesthemen thematisieren das „Volllaufen“ der Intensivstationen in Deutschland. An der Uniklinik Köln werden mittlerweile eine Normalstation und eine Intensivstation ausschließlich für COVID-Patienten betrieben (Stand: 05.11.2020). Im Bericht der tagesthemen geben Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin, und Dr. Felix Kolibay, Ärztlicher Notfallkoordinator der Uniklinik Köln, Auskunft über den aktuellen Stand an der Uniklinik Köln.
zum Beitrag auf tagesschau.de (Anmoderation und Bericht ab Minute 19:03)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Volle Intensivstationen? Vermeidbare Erkrankung aufhalten! - Prof. Hallek in der Aktuellen Stunde des WDR 02.11.2020
Die Aktuelle Stunde (AKS) des WDR berichtet über die nach wie vor steigenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie, über volle Intensivstationen und eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems. Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln, gibt als Studiogast seine Einschätzung zur aktuellen Situation. Er appelliert wiederholt, die einfachen Maßnahmen im täglichen Leben einzuhalten, um so diese vermeidbare Erkrankung aufzuhalten und ein Überlaufen der Intensivstationen zu verhindern.
Zum Live-Gespräch auf der AKS-Seite
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
»NRW vor dem Corona-November« - Dr. Böll in WDR extra 30.10.2020
Am Abend der Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (29.10.2020) berichtet der Westdeutsche Rundfunk in einem WDR extra über die aktuelle Lage auf den Intensivstationen des Landes. Als Experte ist Priv.-Doz. Dr. Boris Böll, Leiter Intensivmedizin der Uniklinik Köln im Studio. Im Live-Gespräch gibt er eine Einschätzung zu den getroffenen Maßnahmen und des „Lockdown light“, der ab kommenden Montag gilt und den gesamten November andauern soll.
Zum Live-Gespräch in WDR extra (ab Minute 3:33, verfügbar bis 05.11.2020)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Kein »Impfstoffnationalismus« - Prof. Klein in der tagesschau um 20:00 Uhr 26.10.2020
Bei der Eröffnung des virtuellen Weltgesundheitsgipfels (World Health Summit) am Sonntag (25.10.2020) rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu auf, internationale Bemühungen in der Impfstoffforschung zu bündeln und nicht in einen "Impfstoffnationalismus" zu verfallen. Als Beispiel für einen Wissenschaftler in der Forschung wurde Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, für den Beitrag interviewt. Der Virologe informiert zu dem aktuellen Stand der Forschung an monoklonalen Antikörpern.
Zum Bericht in der tagesschau um 20:00 Uhr (Beginn des Berichts: 05:32)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
corona nachgehakt: Welche Teststrategie ist jetzt sinnvoll? - Prof. Lehmann bei phoenix 28.09.2020
Mit dem 15-minütigen Format "corona nachgehakt" will der TV-Sender phoenix Antworten auf brennende Fragen zur Verbreitung und Wirkung von COVID-19 geben. In der aktuellen Folge ist Prof. Dr. Clara Lehmann, Leiterin des Infektionsschutzzentrums der Uniklinik Köln, nach der jetzt sinnvollen Teststrategie gefragt worden. Die Infektiologin ist gegen Massentests und für gezielte Testung von gefährdeten Personen, Menschen mit Corona-Symptomen und von Menschen, die als Teil der kritischen Infrastruktur zum Beispiel bei der Feuerwehr oder im Krankenhaus arbeiten.
Bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten sollte nicht nur bei der Einreise, sondern aufgrund der Inkubationszeit auch ein paar Tage später nochmal getestet werden. Die von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgeschlagenen Fieberambulanzen hält Prof. Lehmann für einen guten Ansatz und verweist auf das ähnliche Prinzip des Infektionsschutzzentrums der Uniklinik Köln.
Grundsätzlich ist sie zuversichtlich, dass wir die Pandemie in Deutschland weiterhin gut managen werden, wenn wir im Winter wachsam bleiben und bei Bedarf konsequent handeln. So drastische Maßnahmen wie im Frühjahr seien dazu nicht erforderlich.
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Impfstoffentwicklung, Therapien und Virusveränderungen - Prof. Klein im Kölner Stadt-Anzeiger 21.09.2020
Die Suche nach möglichen Impfstoff-Kandidaten ist weit fortgeschritten. Einige Mittel gegen COVID-19 befinden sich bereits in der finalen Phase-III-Studie. Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, sprach mit dem Kölner Stadt-Anzeiger darüber, welche Hürden es bei der Entwicklung eines sicheren Impfstoffs zu nehmen gilt und wie es weitergehen könnte, wenn dieser gefunden ist. Der Virologe informierte außerdem über den aktuellen Stand seiner Forschung zur Antikörper-Reproduktion für die COVID-19-Therapie und sprach über das Thema Virus-Mutationen.
Zum Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger (kostenpflichtig)
Vor einer Woche sprach Prof. Klein mit dem Kölner Stadt-Anzeiger zudem über steigende Infektionszahlen und mögliche Ursachen.
Zum Beitrag im Kölner Stadt-Anzeiger (kostenpflichtig)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Wettrennen um Corona-Schnelltest - Prof. Schermer bei Stern TV 18.09.2020
Forschungsteams weltweit liefern sich nicht nur ein Wettrennen um geeignete Medikamente oder einen wirksamen Corona-Impfstoff, sondern auch um einen zuverlässigen Schnelltest. Dieser soll es ermöglichen, viele Menschen in kurzer Zeit unaufwendig zu testen und so Infektionsketten schneller zu unterbrechen. Mit im Rennen ist auch ein Forschungsteam um Prof. Dr. Bernhard Schermer von der Klinik II für Innere Medizin an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät. Bei Stern TV berichtet der Wissenschaftler über seine Forschung an einem solchen Schnelltest, demonstriert ihn in einer Simulation und spricht über seine Vision.
Zum Stern TV-Beitrag auf tvnow.de (Sendung vom 16.09.2020, ab 1:06:40)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Corona-Herausforderung für die Pathologie - Prof. Büttner in der WDR Lokalzeit 17.09.2020
Die Corona-Pandemie hat auch den Pathologen viel zusätzliche Arbeit beschert – sei es bei der Untersuchung von Krankheitsverläufen zur Unterstützung von Therapieentscheidungen bei lebenden Patienten oder bei der medizinischen Obduktion von Verstorbenen. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Büttner, Direktor der Pathologie an der Uniklinik Köln, spricht als Studiogast in der WDR Lokalzeit, unter anderem darüber, wie eine solche Obduktion abläuft und vor welche Herausforderungen das Coronavirus die Pathologen stellt.
zum Beitrag der Lokalzeit auf wdr.de (verfügbar bis 23.09.2020)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Rückschlag bei Impfstoff-Testung? - Prof. Cornely im WDR Fernsehen 10.09.2020
Der Pharmakonzern AstraZeneca hat die letzte Testphase eines Corona-Impfstoffs gestoppt, weil ein Proband erkrankt ist. In einem Bericht der Aktuellen Stunde des WDR wurde Univ.-Prof. Dr. Oliver Cornely, Leiter des Zentrums für Klinische Studien an der Uniklinik Köln, um eine Einschätzung gebeten, ob dies ein Rückschlag für die Impfstoff-Testung sei. Für Prof. Cornely sind Unterbrechungen von Testreihen nicht unbedingt besorgniserregend. Es würde aus Sicherheitsgründen innegehalten, um zu überprüfen, ob das Ereignis Bestand hat oder ob es sich um einen Zufall handelt und man die Studie fortführen kann.
Bericht in der Aktuellen Stunde des WDR (verfügbar bis 16.09.2020)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation
Wie klappt’s mit…Privatfeiern während Corona? - Dr. Suárez im WDR Fernsehen 09.09.2020
Welche Verhaltensregeln und Risiken gelten in Zeiten von Corona bei privaten Feiern wie einer Hochzeit oder einer Beerdigung, hat die Aktuelle Stunde des WDR Fernsehens in der Verbraucherrubrik „Wie klappt’s mit…?“ gefragt. Als Studiogast beantwortete Dr. Isabelle Suárez, Infektiologin an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, die Fragen der Zuschauer und der Redaktion. Für die Infektiologin sind private Feiern weiterhin ein entscheidender Ort von Corona-Ausbruchsgeschehen. Sie empfiehlt große Räume, gute Belüftung und Veranstaltungen möglichst draußen. Entscheidend sei zudem die Nachverfolgbarkeit der Teilnehmer, wenn es zu einer Corona-Infektion gekommen sei.
Zum Live-Gespräch in der Aktuellen Stunde des WDR (verfügbar bis 15.09.2020)
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation