Diversity-Woche vom 30. Mai - 3. Juni 2022
Online-Workshop am 30.05.2022: "Geschlecht, Gesundheit, Vielfalt – wieso ein binäres Geschlechterverständnis ein Gesundheitsrisiko ist" (von Vanessa Romotzky und Laura Wortmann)
Warum Geschlecht, Gender und Diversität in der Forschung berücksichtigen?
Sex-, Gender- und Diversity-Aspekte in der Medizin erwecken zunehmend Aufmerksamkeit bei Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen, werden jedoch nach wie vor in Forschung und Klinik nicht ausreichend berücksichtigt. So werden klinische Studien oft nur an männlichen Probanden durchgeführt, obwohl für Symptomatik und Behandlungsverlauf relevante geschlechtsspezifische Unterschiede erwiesen sind. Folglich sind Behandlungsmöglichkeiten, Diagnosekriterien und Medikamentendosierungen häufig allein auf Männer ausgerichtet (Bartig et al. 2021).
Insgesamt ist die Versorgungssituation von Minderheiten, die aufgrund von Merkmalen wie ethnische Zugehörigkeit, Religion, körperliche Beeinträchtigung oder sexuelle Orientierung diskriminiert werden, durch die fehlende Berücksichtigung von Diversität (Dennis et al. 2019) in vielen Punkten schlechter und es bestehen erhebliche Wissenslücken in diesem Bereich. Hier einige Beispiele:
Sex und Gender:
Diversity:
Um die strukturelle Integration von geschlechts- und diversitätsspezifischen Betrachtungen in der Forschung voranzutreiben, haben entscheidende Einrichtungen forschungsorientierte Leitlinien und Vorgaben entwickelt. Hierzu zählen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Europäische Kommission und das National Institutes of Health (NIH). Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im vergangenen Jahr eine eigene Richtlinie „Geschlechteraspekte im Blick“ auf den Weg gebracht.
Die genauen Literaturangaben sowie genannten Leitlinien finden Sie hier.
Obwohl noch weitgehend unbekannt, engagiert sich auch unsere Fakultät auf diesem Gebiet. So fand 2020 das erste Treffen der Cologne Group of Gender-specific Oncobiology (CGGO) statt. Die Abteilung Medizinische Psychologie hat die erweiterte Affiliation Medizinische Psychologie | Neuropsychologie und Gender Studies, wo unter anderem das Geschlecht als Prädiktor des kognitiven Abbaus bei Patient*innen mit neurodegenerativen Erkrankungen untersucht wird.
Eine Übersicht zu fakultätsinternen Publikationen aus diesem Themenspektrum können Sie hier abrufen. Falls Ihnen weitere Publikationen/wissenschaftliche Arbeiten unserer Fakultät bekannt sind, freuen wir uns, wenn Sie diese bei Kübra Yilmaz (kuebra.yilmazuk-koeln.de) einreichen.
Angesichts dieser Entwicklungen und den bestehenden Forschungslücken haben wir nun die AG Sex, Gender and Diversity in Medical Research an unserer Fakultät eingerichtet.
Prof. Dr. Elke Kalbe
Stellvertreterin des Dekans
Prodekanin für Akademische Entwicklung und Gender
Direktorin: Medizinische Psychologie | Neuropsychologie und Gender Studies & Centrum für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI)
Prof. Dr. Alexander Quaas
Cologne Group of Gender-specific Oncobiology (CGGO)
Stellvertretender Institutsdirektor der Pathologie vom Universitätsklinikum Köln
Leiter der Abteilung: Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Bisher haben sich fünf Untergruppen gebildet:
Falls Sie in einer AG mitwirken möchten, können Sie sich gerne bei der jeweiligen AG-Leitung melden.
Das zweite Treffen aller Beteiligten und Interessierten fand am 15.02.2022 statt. Weitere Treffen in der großen Gruppe sollen in einem sechs-Monate-Turnus stattfinden. Die genauen Termine werden hier veröffentlicht. Bei Teilnahmeinteresse oder weiteren Rückfragen, Kommentaren und Anregungen stehen wir Ihnen gern unter DEK-AkadEntw-Genderuk-koeln.de zur Verfügung.
Hier finden Sie Steckbriefe von einigen Mitwirkenden, die zum Teil auch für die Betreuung von Promotionsarbeiten zur Verfügung stehen:
Wir freuen uns sehr über weitere Interessierte für unsere "Steckbriefsammlung". Die Steckbriefvorlage finden Sie rechts oben auf der Website zum Download. Den ausgefüllten Steckbrief sowie ein Profilbild können Sie an Kübra Yilmaz (kuebra.yilmazuk-koeln.de) senden.