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Pressemeldungen

Dr. Boris Pfander als Professor für Genome Maintenance Mechanisms in Health and Disease berufen

Professur am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik startet am 1.10.2021 I Dr. Boris Pfander ist auf die neu eingerichtete Professur für Genome Maintenance Mechanisms in Health and Disease berufen worden. Die W2-Professur ist angesiedelt am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin (DLR) und zugeordnet dem DLR sowie dem Institut für Genomstabilität in Alterung und Erkrankung, eine gemeinsame Einrichtung von Medizinischer Fakultät und dem Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD. Die Berufung erfolgt nach dem Jülicher Modell.

Prof. Dr. Boris Pfander Bildrechte: Susanne Vonderbusch, MPI für Biochemie

Pfanders Forschung zu Mechanismen der Genomerhaltung baut auf seinen früheren Arbeiten auf: Der 1975 in Mainz geborene Boris Pfander hat zuvor eine unabhängige Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried aufgebaut und geleitet. In seinem Team erforscht er, wie Zellen die Integrität des Genoms bewahren, und unter welchen Umständen diese Kontrolle verloren geht. Dabei bedient sich Pfander interdisziplinärer Methodik aus den Bereichen Biochemie, Genomik, Genetik, Zell- und Zell- und Molekularbiologie sowie Proteomik. In Köln will er seine Forschung zum Mechanismus der DNA-Reparatur fortführen und ausweiten auf die Frage, in wie fern die Replikations- und Genom-Integritätskontrollen während des Alterns außer Kraft gesetzt werden.

In den letzten zehn Jahren hat sich Boris Pfander insbesondere mit den Themen Replikationsstress – ein Phänomen von entscheidender Bedeutung für die Krebsentstehung – und DNA-Strangbrüchen (DSBs) beschäftigt. Letztere gelten als schwerwiegendster Schaden der DNA (Desoxyribonukleinsäure) als Träger der Erbinformation. DNA-Strangbrüche können zum Zelltod führen und das Risiko einer genetischen Mutation, die Krebs verursacht, erhöhen. Pfanders bisher größte Leistung ist die Entdeckung der posttranslationalen Ubiquitin- und SUMO-Modifikationen an PCNA (dem so genannten PCNA-Schalter), der bis heute der beste Marker für Replikationsstress ist. PCNA steht für Proliferating-Cell-Nuclear-Antigen und bezeichnet ein Protein, das für die Vervielfältigung der DNA verantwortlich ist. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse gelten als bahnbrechende Meilensteine für die Ubiquitin- und DNA-Reparaturforschung auf dem Weg zur Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs.

Als Dozent bringt Pfander Erfahrungen aus seiner Lehrtätigkeit an der der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ein, wo er Studierende der Chemie und Biochemie in verschiedenen Settings wie Plenarvorlesungen, Seminaren, Praktika und Online-Tutorien unterrichtete. Sein Ziel: Studierenden und Nachwuchswissenschaftler*innen ein gründliches Verständnis für den wissenschaftlichen Prozess nahe zu bringen und neueste Erkenntnisse anschaulich zu vermitteln.  

Boris Pfander schloss das Studium der Biochemie an der Leibniz Universität Hannover, der Medizinischen Hochschule Hannover sowie der Tierärztlichen Hochschule Hannover im Jahr 2000 mit Bestnote ab und promovierte mit summa cum laude an der Ludwig Maximilians Universität in München im Jahr 2005 zum Dr. rer. nat. Von 2006 bis 2010 forschte er als Postdoc am CRUK London Research Insitute (heute Francis Crick Institute) in London/Großbritannien. Zurück in Deutschland, leitete er am Max-Planck-Institut für Biochemie die Arbeitsgruppe DNA Damage and Genome Integrity.