Qualitätsmanagement Lehre & Studium
Nach der erfolgreichen Systemakkreditierung im Jahr 2023 wurde der Universität zu Köln bescheinigt, dass das eigene Qualitätsmanagementsystem Q³UzK selbständig im Stande ist, die Qualitätskriterien ihrer Studiengänge gemäß Studienakkreditierungsverordnung zu überprüfen. Ausgehend vom Leitbild Studium und Lehre, welches die Fakultäten der Universität zu Köln gemeinsam erarbeitet haben, werden Qualitätsziele abgeleitet, die in einem strukturierten, intern-externen Verfahren, der Akkreditierung bzw. Zertifizierung evaluiert werden.
Dieses umfassende Verfahren, zielt nicht nur darauf ab, dass die Universität einzelne Studienprogramme, sondern ihr gesamtes Qualitätssicherungssystem auf den Prüfstand stellt.
Fakultäts-QM von Studium und Lehre
Das Qualitätsmanagement (QM) von Studium und Lehre an der Medizinischen Fakultät ist ein entscheidender Bestandteil der Sicherstellung und kontinuierlichen Verbesserung der Lehr- und Studienqualität. Die Fakultät begreift ihr Qualitätsmanagement als systemisch integrierten Teil des Gesamtprozesses an der Universität zu Köln. Es wird in drei zentrale Bereiche (Akkreditierung/Zertifizierung, Evaluation, Lehrcontrolling) gegliedert, die in engem Zusammenhang stehen und sich gegenseitig ergänzen.
Qualitätsmanagement im Detail
Akkreditierung / Zertifizierung
Auf Ebene der Medizinischen Fakultät werden diese Verfahren durch die Studiengangskonferenzen eines jeden Studiengangs gesteuert und in zweijährlich stattfindenden sogenannten Qualitätskonferenzen (kurz Q-Konferenzen) vor- und nachbereitet. Diese Studiengangskonferenzen können von allen Beteiligten Statusgruppen der Studiengänge, Studierenden, Lehrenden, Prüfungsausschüssen und Prüfungsamtsmitarbeiter*innen besucht werden. Sie werden von den Studiengangsleitungen durchgeführt und durch die Studiengangs-koordinator*innen begleitet. Sie alle berichten der Studienkommission, die wiederum Entscheidungen für die Engere Fakultät vorbereitet.
Aufgaben der Q-Konferenzen sind unter anderem:
- Vor- und Nachbereitung der Akkreditierung/Zertifizierung
- Besprechung von Studiengangs- und Lehrevaluationen
- Besprechung der Qualitätsziele mit Bezug zum Studiengang
- Planung von studiengangbezogenen Änderungen
Evaluation
Der Bereich der Evaluation an der Medizinischen Fakultät spielt eine zentrale Rolle für die Sicherung und Weiterentwicklung der Lehrqualität sowie für die fortlaufende Verbesserung der Studienangebote. In diesem Kontext werden verschiedene Arten von Studierendenbefragungen durchgeführt, die unterschiedliche Aspekte des Studiums abdecken und somit ein ganzheitliches Bild der Lern- und Lehrsituation vermitteln.
Ein wesentliches Instrument ist die studentische Veranstaltungskritik, bei der die Studierenden die Möglichkeit haben, Lehrveranstaltungen in der Gänze zu bewerten. Hierbei werden Aspekte wie die Didaktik der Lehrenden, die Relevanz des vermittelten Inhalts, die Organisation und der allgemeine Lernerfolg reflektiert. Diese Rückmeldungen sind besonders wertvoll für die Lehrenden, da sie konkrete Hinweise auf Stärken und Verbesserungspotenziale ihrer Lehre geben.
Darüber hinaus gibt es die persönliche Evaluation für Dozierende. Bei der persönlichen Evaluation werden die Dozierenden direkt von den Studierenden bewertet. Diese Bewertungen bieten den Lehrenden eine wichtige Rückmeldung zu ihrer Lehrtätigkeit und ermöglichen es ihnen, ihre Lehrmethoden zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die Ergebnisse dieser Evaluationen spielen zudem eine wesentliche Rolle in der akademischen Laufbahn der Dozierenden. Insbesondere bei Karriereentscheidungen wie der Habilitation werden die Evaluationsergebnisse häufig herangezogen, um die Qualität der Lehre zu dokumentieren und die Lehrkompetenz nachzuweisen.
Einen weiteren wichtigen Aspekt stellt die Studiengangsevaluation dar. Diese hat das Ziel, den gesamten Studiengang aus der Perspektive der Studierenden zu bewerten. Dabei werden sowohl organisatorische Rahmenbedingungen als auch die inhaltliche Gestaltung des Curriculums unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse dieser Befragungen sind von großer Bedeutung für die Fakultät, da sie systematische Informationen darüber liefern, wie gut der Studiengang den Anforderungen der Studierenden und den beruflichen Anforderungen gerecht wird.
Ergänzend dazu gibt es die Studieneingangsbefragung, die besonders die ersten Erfahrungen und Herausforderungen der neuen Studierenden im Blick hat. Sie ermöglicht es, frühzeitig etwaige Hürden in der Anfangsphase des Studiums zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Studieneingangsphase einzuleiten.
Die Absolvierendenbefragung schließlich bietet wertvolle Rückmeldungen von ehemaligen Studierenden, die bereits im Berufsleben stehen. Diese Evaluationen geben Einblicke darüber, wie gut das Studium auf die berufliche Praxis vorbereitet hat und welche Kompetenzen besonders gefördert oder eventuell vernachlässigt wurden.
Alle diese Ergebnisse dienen auch als Grundlage für die Qualitätskonferenzen und spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Akkreditierung bzw. Zertifizierung der Studiengänge. Die Ergebnisse der Studierendenbefragungen bieten hierbei wertvolle Hinweise zur Optimierung und Weiterentwicklung der Lehre und Studienstruktur. Zusammenfassend trägt die systematische Evaluation maßgeblich zur Verbesserung der Studienqualität bei und stellt sicher, dass die Bedürfnisse der Studierenden und die Anforderungen der medizinischen Praxis in Einklang gebracht werden.
Lehrcontrolling
Das Lehrcontrolling an der Medizinischen Fakultät hat die zentrale Aufgabe, die Einhaltung der festgelegten Qualitätsziele sicherzustellen und die kontinuierliche Verbesserung der Lehre zu fördern. Durch regelmäßiges Monitoring soll gewährleistet werden, dass die in den Qualitätskonferenzen beschlossenen Maßnahmen systematisch umgesetzt werden und die daraus resultierenden Veränderungen zu einer nachhaltigen Steigerung der Lehrqualität beitragen. Zudem dienen die erhobenen Kennzahlen als Grundlage für strategische Entscheidungen in der Fakultät. Die Ergebnisse werden in Form von Berichten aufbereitet und den relevanten Fakultätsgremien zur Verfügung gestellt.
Überwachung der Qualitätsziele
Das Lehrcontrolling überprüft regelmäßig, ob die festgelegten Qualitätsziele erreicht werden. Diese Ziele beziehen sich auf verschiedene Aspekte der Lehre, wie beispielsweise:
- didaktische Qualität der Lehrveranstaltungen,
- Zufriedenheit der Studierenden,
- Organisation und Struktur des Studiengangs,
- Erreichung von Lernzielen und Prüfungserfolgen.
Durch die kontinuierliche Analyse und den Vergleich der Ist-Daten mit den angestrebten Soll-Zielen können Abweichungen frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Umsetzung der Maßnahmen aus den Qualitätskonferenzen
In den regelmäßig stattfindenden Qualitätskonferenzen werden Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre besprochen und beschlossen. Das Lehrcontrolling hat die Aufgabe, die Umsetzung dieser Maßnahmen zu verfolgen und sicherzustellen, dass sie fristgerecht und zielgerichtet realisiert werden. Hierfür wird ein klarer Maßnahmenplan erstellt, der Zuständigkeiten, Fristen und Erfolgskriterien festlegt.
Erhebung und Auswertung von Kennzahlen
Ein zentrales Element des Lehrcontrollings ist die systematische Erhebung von Kennzahlen, die die Qualität und Effizienz der Lehre widerspiegeln. Zu den wichtigen Kennzahlen gehören:
- Ergebnisse der Studierendenbefragungen,
- Entwicklung der Studierendenzahlen,
- Erfolgsquoten bei Prüfungen,
- Abbruchquoten im Studium,
- Regelstudienzeitquoten,
- Outputquoten,
- Benchmarking (M2-Ergebnisse, Progress Test),
- Studienverlaufsanalysen.
Diese Kennzahlen werden regelmäßig analysiert und in Berichten zusammengefasst, die als Entscheidungsgrundlage für Fakultätsgremien dienen.
Das Lehrcontrolling ist ein unverzichtbares Instrument, um die Qualitätsziele in der Lehre an der Medizinischen Fakultät zu erreichen und fortlaufend zu sichern. Es stellt sicher, dass die beschlossenen Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung wirksam umgesetzt werden und dass die Kennzahlen als fundierte Basis für zukünftige Entscheidungen dienen. Durch eine klare Struktur und kontinuierliche Überprüfung wird eine langfristige Optimierung der Lehre ermöglicht.