skip to content

Press releases

ChatGPT: Gut im Staatsexamen – Schlecht im Patientengespräch Preis „Digitales Labor“ für Annika Meyer

Annika Meyer, Foto: Klaus Schmidt

Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) hat in diesem Jahr zwei Förderpreise vergeben. Neben dem klassischen Förderpreis der Fachgesellschaft gab es in diesem Jahr ein Novum. Zum ersten Mal wurde der Förderpreis „Digitales Labor“ verliehen. Der Grund: Digitalisierung spielt auch im Labor eine immer größere Rolle. Die DGKL unterstützt diese Entwicklung und würdigt herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Digitalisierung und KI-Anwendungen in der Laboratoriumsmedizin mit dem Förderpreis Digitales Labor. Die Auszeichnung wurde auf dem DKLM 2024 in Bremen erstmalig verliehen und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Den Preis teilen sich dieses Jahr zwei Arbeitsgruppen.

Annika Meyer, tätig in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, hat nun den Förderpreis „Digitales Labor“ mit ihren Arbeiten zu Künstlicher Intelligenz am Institut für Klinische Chemie der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät gewonnen. Sie ging der Frage nach, wie fit ChatGPT im medizinischen Bereich ist. Dazu ging Annika Meyer einen innovativen Schritt: Sie ließ die KI gleich drei medizinische Staatsexamina lösen. Erstaunliches Fazit: Die aktuellste von Annika Meyer getestete KI-Version bestand die Examina mühelos. Allerdings resultieren gerade daraus auch ernsthafte Risiken, wie sie berichtete. Denn ChatGPT vermochte zwar die medizinischen Fragen des Staatsexamens korrekt zu beantworten – nicht aber jene Fragen, die Patientinnen und Patienten im realen Alltag stellen. Weil die KI aber in der Tonalität eine extreme Professionalität vortäuscht, klingen falsche Antworten gerade für Laien kompetent und richtig.

Die Folge: Mitunter Gesunde lassen sich verstärkt ärztlich untersuchen, was wiederum – im worst case – das Gesundheitswesen unnötig belasten kann. Annika Meyer zufolge bietet ChatGPT ein enormes Potenzial – aber auch viel Luft nach oben im Bereich der medizinischen Alltagsanwendungen.