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Kölner Infektiologe Oliver Cornely in den Vorstand der "ISHAM" gewählt

6/2018 - Leiter des Exzellenzzentrums für Pilzinfektionen ist in den neuen Vorstand der International Society for Human and Animal Mycology (ISHAM) gewählt worden

Köln, Juni 2018 - Prof. Dr. med. Oliver Cornely, Arzt, Forscher und Leiter des Exzellenzzentrums für Pilzinfektionen an der Uniklinik Köln ist kürzlich in den neuen Vorstand der International Society for Human and Animal Mycology (ISHAM) gewählt worden, der zum 1. Juli 2018 die Geschäfte übernehmen wird. Die ISHAM ist eine weltweite Organisation, welche als anerkannter Partner der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klinische WissenschaftlerInnen und GrundlagenforscherInnen mit den Schwerpunkten auf Pilzerkrankungen und pilzähnlichen Infektionen vereint. Ziel von ISHAM ist es als internationale wissenschaftliche Austauschplattform die Erforschung und Bekämpfung von invasiven Pilzerkrankungen zu beschleunigen.

Oliver Cornely gilt als ausgewiesener Experte für invasive Pilzerkrankungen: „In den vergangenen Jahren sind lebensbedrohliche Pilzerkrankungen drastisch gestiegen. Ursache hierfür ist neben einer immer älter werdenden Gesellschaft die ansteigende Zahl immunsupprimierter PatientInnen, wie zum Beispiel Menschen mit Abwehrschwäche nach einer Transplantation, im Anschluss an eine Chemotherapie oder bei einer HIV-Infektion,“ erklärt Cornely. Erkrankungen, die insbesondere auch die Uniklinik als ein Krankenhaus der Maximalversorgung herausfordern, da hier vermehrt Schwerstkranke behandelt werden. 12 Abteilungen arbeiten an der Uniklinik Köln bei der Behandlung von Mykosen zusammen. Hier ist Fachexpertise gefordert: Es besteht ein hohes Risiko, an einer Pilzerkrankung zu versterben, insbesondere bei verzögerter Diagnose und Therapie. Das besondere Problem ergibt sich aus der Biologie der Pilzinfektionen: Sie wachsen schnell durch Organe hindurch, mitunter Zentimeter pro Tag. Die Sterblichkeit liegt im fortgeschrittenen Stadium bei bis zu 100%. „Bisher gibt es kaum Standardbehandlungen für invasive Pilzerkrankungen,“ erläutert Oliver Cornely. Ein weiteres Problem ist, dass Pilze zunehmend Resistenzen entwickeln. Ihre Wandlungsfähigkeit führt zu einer bedrohlichen Widerstandsfähigkeit, gegen die es oft keine geeigneten Wirkstoffe gibt. Auch neue Pilzarten wie Candida auris stellen Kliniken vor besondere Aufgaben. „Pilzforschung lebt von globaler Vernetzung: Im Umfeld der Medizinischen Fakultät laufen zahlreiche Forschungsprojekte zu invasiven Mykosen, die über die Einbindung in internationale Forschungsstrukturen profitieren,“ so Oliver Cornely.

Die Zusammenarbeit von ForscherInnen weltweit ist hier ein wesentlicher Schritt zu neuen wissenschaftlichen Ansätzen bei der Bekämpfung von Mykosen. Rund 900 WissenschaftlerInnen haben sich über ISHAM zusammengeschlossen. Die ISHAM setzt über den Austausch von Ideen und Informationen sowie mit eigenen wissenschaftlichen Publikationen (Medical Mycology and Medical Mycology Case Reports) und der Organisation von Kongressen starke Impulse für die Wissenschaft. Als Vorstandsmitglied der ISHAM will Oliver Cornely den Standort Köln als Hotspot der Pilzforschung und -behandlung weiter stärken

Oliver Cornely ist seit 2014 Universitäts-Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und als Inhaber des Lehrstuhls Translationale Forschung im Exzellenzcluster CECAD (Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases) tätig. Seit 2017 leitet er das Exzellenzzentrum für invasive Pilzerkrankungen (ECMM Diamond Excellence Center) an der Uniklinik Köln.

Redaktion: Stephanie Wolff | Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation