Rückschau Insight Veranstaltungen bei Köln Alumni#Med
Rita Schmutzler: Vorsorge mithilfe der DNA – Mit Gentests gegen den Krebs
Am 11.01.2024 schloss Frau Univ.-Prof.in Rita Schmutzler, Gynäkologin und Leiterin des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs der Universität zu Köln, die Insight-Reihe des Wintersemesters 2023/2024 ab. Die renommierte Forscherin gewährte den Zuhörenden Einblicke in ihren Lebensweg und wichtige Entscheidungen, die diesen beeinflusst hatten. Zudem gab sie einen Ausblick darauf, welche Entwicklungen in der personalisierten Krebsprävention in den nächsten Jahren zu erwarten sind.
Im Rahmen ihres Vortrages ging Frau Univ.-Prof.in Schmutzler unter anderem auf die folgenden Fragen ein:
- Welche Bedeutung haben Risikogene?
- Wie suche ich nach einem Risikogen – und wie finde ich es?
- Informierte Entscheidung - was bedeutet ein positiver Gentest für Ratsuchende und wie helfe ich ihnen beim Umgang mit dem Ergebnis?
- Wie finde ich eine Forschungsstelle im Ausland?
Hierfür begann Frau Univ.-Prof.in Schmutzler mit einer Schilderung ihres Ausbildungsweges und wie dieser sie in die Gynäkologie und später zur Erforschung familiärer Faktoren bei der Entstehung von Brust- und Eierstockkrebs führte. Zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn habe sie einen Aufenthalt in den USA durchgeführt und habe sich dort mit gynäkologischer Endokrinologie sowie onkologischen Aspekten beschäftigt. Während eines zweiten Aufenthaltes in den USA untersuchte Schmutzler, die sich bereits früher schon sehr für die Genetik interessiert hatte, Genvarianten des Östrogenrezeptors beim Mammakarzinom. In diese Zeit fiel auch die Entdeckung des BRCA1-Risikogens durch Mary-Claire King. Zurück in Deutschland vertiefte sie ihre Forschung und habilitierte schließlich über die molekulargenetischen Alterationen beim sporadischen Mammakarzinom.
Es zeichnete sich immer mehr ab, dass Brustkrebs eine Erkrankung ist, die durch genetische Veränderungen begünstigt werden kann, sodass es Patientinnen und Patienten gibt, die ein höheres Erkrankungsrisiko als die Allgemeinbevölkerung haben. Ansätze, diese Patient*innen zu erkennen und durch an das Risiko der Patient*innen angepassten Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen bereits in frühen Stadien ihrer Erkrankungen therapieren zu können, interessierten Univ.-Prof.in Schmutzler sehr. Sie baute daher eine Risikosprechstunde für erblichen Brustkrebs mit auf und trieb den Aufbau eines Konsortiums zur genetischen Analyse und Früherkennung von erblichem Brustkrebs voran.
Eine große Herausforderung stellte zu dieser Zeit die wachsende Zahl identifizierter Gene, deren Effekt allerdings unklar war, dar. Um den Einfluss einer genetischen Variation auf das Risiko einer Trägerin abschätzen zu können, ist eine große Anzahl an untersuchten Personen notwendig. Die Veränderungen im Erbgut einer Person müssen mit denen anderer Personen, die dieselbe Erkrankungsentität aufweisen, verglichen werden, um eine aussagekräftige Bewertung der Risikoveränderung durch diese genetische Variation treffen zu können. Um daher effektiv wissenschaftliche Fortschritte erzielen zu können, ist die Zusammenarbeit verschiedener Zentren notwendig, die gemeinsam Daten erheben und analysieren. Hierzu wurde das Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs gegründet, dessen Koordinatorin Univ.-Prof.in Schmutzler seit 2005 ist. Meilensteine seien seitdem unter anderem die Etablierung einer gemeinsamen Bio- und einer gemeinsamen Datenbank sowie der Abschluss von Verträgen mit Krankenkassen gewesen. Hierdurch sei eine Überführung der Erkenntnisse in die Regelversorgung und eine Verstetigung des Erkenntnisgewinns möglich geworden. Frau Univ.-Prof.in Schmutzler sprach zudem darüber, wie das Konsortium arbeitet und wie zum Beispiel bei genetischen Auffälligkeiten, deren Bedeutung erst lange nach der Untersuchung einer Patientin oder eines Patienten, die Patient*innen auch im Nachhinein über die neu entdeckte Bedeutung ihres Befundes informiert werden können.
Der Umgang mit Patient*innen und Patienten, die einen auffälligen Befund erhalten, hat einen hohen Stellenwert. Viele Genvariationen haben keinen Einfluss, während andere das Risiko verändern können oder auch in Kombination mit wieder anderen Variationen einen Effekt haben. Patient*innen aufzuklären, zu informieren und die Bedeutung ihrer Befunde einzuordnen stellt darum einen essentiellen Pfeiler der Arbeit auf dem Feld der genetisch bedingten Erkrankungen dar. Frau Univ.-Prof.in Schmutzler berichtete, welchen Einfluss verständliches Informationsmaterial und Selbsthilfegruppen auf die Zufriedenheit von Patient*innen haben und was es für die Patient*innen bedeute, gut informiert Entscheidungen etwa für oder gegen eine prophylaktische Mastektomie treffen zu können. Zudem erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 700 Männer am eigentlich als Frauenkrankheit geltenden Brustkrebs. Das macht rund ein Prozent aller Brustkrebsfälle aus. Auch diese potentielle Patientengruppe muss im Blick gehalten werden.
Abschließend skizzierte Frau Univ.-Prof.in Schmutzler Grundsätze, mithilfe derer Projekte im Team erfolgreich umgesetzt werden könnten. Hierfür seien vom Team geteilte und mitgetragene Werte in der Kommunikation und in der Kooperation sowie ein gemeinsames Verständnis über den Sinn und die Verantwortung der Arbeit wichtig. Zudem empfahl sie, ein Thema oder ein Ziel zu suchen, für das man brenne, und dieses zu verfolgen. Etappenziele zu definieren würde große Aufgaben bewältigbar machen.
Weitere Informationen:
https://medfak.uni-koeln.de/fakultaet/personalia-preise-ehrungen/personalia-details/krebspraeventionsforschung-prof-dr-rita-schmutzler-ausgezeichnet
https://www.helmholtz.de/ueber-uns/struktur-und-governance/satzung-und-governance/senat/senatsmitglieder/prof-dr-rita-k-schmutzler/
https://familiaerer-brust-und-eierstockkrebs.uk-koeln.de/zentrum/direktorin-team/
Clara Lehmann: Ansteckende Begeisterung – Alltag in der Infektiologie
Am 23.11.2023 war die Infektiologin Frau Professorin Clara Lehmann bei KölnAlumni Med Insight zu Gast. Im Hörsaal II des LFI berichtete die Oberärztin und Leiterin der Infektionsambulanz der Uniklinik Köln von ihrem Lebensweg und dem Alltag in ihrem Fach.
Ihren Vortrag begann Frau Professorin Lehmann mit einer Einführung in das Fach Infektiologie sowie einer Erläuterung des Aufbaus der Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Infektiologie. Hier überraschte die Zuhörenden, dass die Infektiologie erst seit diesem Jahr einen eigenen Facharzttitel darstellt und zuvor lediglich durch eine Zusatzbezeichnung abgebildet war.
Es folgte ein Einblick in die Arbeit in dem Fach: Der klinische Alltag sei laut Lehmann dadurch, dass die Infektiologie viele Disziplinen verbinde und bei Patienten anderer Disziplinen Unterstützung zur Klärung offener Fragen leiste, stark interdisziplinär geprägt und biete abwechslungsreiche Einblicke in verschiedenste Krankheitsbilder. Einen hohen Stellenwert hätten bei der Patientenversorgung – trotz des Rufs, die Infektiologie sei ein Schreibtischfach - die körperliche Untersuchung und die Fähigkeit zur Interpretation von verschiedenen Blutergebnissen, aber natürlich auch die gute Kenntnis von durch Infektionen hervorgerufenen Krankheitsbildern sowie deren Behandlung. Letztendlich würde das Fach das Auge dafür schärfen, Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu sehen und bei Überlegungen Begleitfaktoren wie Alter, Vorerkrankungen und äußere Umstände der Patienten mit einzubeziehen. Zudem sei, wie bereits angeklungen, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowohl innerhalb des Fachs als auch anderer Fachdisziplinen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit in der Infektiologie.
Anschließend berichtete Frau Prof.in Lehmann von ihrem Weg in das Fach und den Hürden, die sie nehmen musste, aber auch von den Unterstützungen und Ressourcen, die ihr dabei halfen. Hier empfahl sie, bewusst auch Zeiten für sich einzuplanen, um Herausforderungen mit ganzer Kraft entgegentreten zu können. Sie schloss den Vortrag mit der Botschaft, dass Karriere und Familie vereinbar seien, dies aber viel Organisation, Struktur und Absprachen erfordern würde.
In der Fragerunde schilderte Prof.in Lehmann, gefragt nach ihren Erfahrungen zur Arbeit im Ausland, dass dies möglich und auch gern gesehen sei, es aber viel auf Eigeninitiative ankäme. Auch weitere spannende Fragen, etwa zum Alltag im Studienzentrum der Infektiologie oder zu ihrer Motivation, sich auf den Forschungsschwerpunkt Aids/HIV zu fokussieren, wurden von Prof.in Lehmann beantwortet.
Weitere Informationen:
https://innere1.uk-koeln.de/forschung/arbeitsgruppen-labore/ag-ambulante-infektiologie/
https://medfak.uni-koeln.de/service/pressemitteilungen/professorin-clara-lehmann-kongresspraesidentin
Konrad Brockmeier: Ein großes Herz für kleine Patienten – Arbeit in der Kinderkardiologie
Am 26.10.2023 leitete Herr Professor Konrad Brockmeier, der ehemalige Direktor der Klinik für Kinderkardiologie, die Insight-Reihe dieses Semesters ein. Der Kinderkardiologe sprach über seinen Alltag, seinen Weg ins Fach und seine Erfahrungen als Arzt, Forscher und Leiter verschiedener Teams.
Professor Konrad Brockmeier leitete von 2002 bis 2023 die Klink für Kinderkardiologie der Uniklinik Köln. In dieser Zeit, aber auch schon während seiner Aus- und Weiterbildung, hat er viele Erfahrungen gesammelt, die er im Rahmen eines Insight-Vortrags mit den Zuhörenden im Hörsaal und auf Zoom teilte.
Zu Beginn seines Vortrages beschrieb Prof. Brockmeier seinen Werdegang und wie er in die Medizin und später in die Kinderkardiologie kam. Den Weg in sein Fach bezeichnete Prof. Brockmeier als glücklichen Zufall: Er habe sich während seines Studiums für eine Famulatur in New York beworben. Hierbei habe er aber übersehen, dass es sich nicht um die Kardiologie, sondern die Kinderkardiologie handelte. Vor Ort habe er seinen Irrtum schließlich bemerkt und sich sofort in das Fach verliebt.
Auch über seine Zeit in der Bundeswehr sprach Prof. Brockmeier. Dort habe er erste Erfahrungen zur Führung von Teams sammeln können und gelernt, verschiedene Menschen hinter einem gemeinsamen Ziel zu versammeln. Auf Grundlage dieser und weiterer Erfahrungen in Führungspositionen formulierte er Tipps, die er an die Zuhörenden weitergab.
Die Kinderkardiologie beschrieb Prof. Brockmeier als spannendes Fach vor, was zwar sehr anspruchsvoll sei, aber dafür viel Abwechslung und Interdisziplinarität biete. Vor allem die Arbeit mit den Familien habe Herrn Prof. Brockmeier große Freude bereitet.
In der Fragerunde wurden wieder Fragen zu verschiedensten Themen gestellt und von Prof. Brockmeier beantwortet. So empfahl Professor Brockmeier unter anderem, bereits die Studienzeit – wenn möglich und wenn Interesse bestünde – für Auslandsaufenthalte zu nutzen und bei der Bewerbung auf eine Abteilung nicht nur den Ruf der Klinik zu berücksichtigen, sondern auch zu prüfen, ob das Team zu einem und andersherum passen.
Weitere Informationen:
https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-chef-der-kinderkardiologie-verlaesst-uniklinik-606061
https://www.franzen-institut.de/prof-dr-brockmeier
Nicola Bauer: Von Anfang an dabei - Akademisierung des Hebammenberufs
Am 29.06.2023 nahm sich Univ.-Professorin Dr. Nicola Bauer, Leiterin des Kölner Studiengangs für Hebammenwissenschaften, die Zeit, um im Rahmen eines Insight-Vortrags ihr Fach vorzustellen und Fragen zu beantworten.
Univ.-Prof. Dr. Nicola Bauer eröffnete ihren Vortrag mit einer überraschenden Zahl: Nur knapp 2 Prozent der Geburten in Deutschland finden außerhalb eines Krankenhauses statt. Der größte Teil der Entbindungen findet also in einem Umfeld statt, in dem viele verschiedene Berufsgruppen unmittelbar interagieren und gemeinsam zu einem gelungenen Start ins Leben beitragen – gute interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit sind also ein Muss!
Doch nicht nur Kommunikation, sondern auch die Ausbildung neuer Hebammen (übrigens eine der wenigen Berufsbezeichnungen, bei denen es ausschließlich die weiblichen Form gibt, mit der auch die männlichen Kollegen mitgemeint sind) ist eine Fokusthema von Nicola Bauer, die den Kölner Studiengang für Hebammenwissenschaften maßgeblich mit aufgebaut hat.
Zunächst erläuterte Nicola Bauer die Vorteile der Umwandlung des Ausbildungsberufes in einen Studiengang: So würden hierdurch Weiterentwicklungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der Forschung, eröffnet werden, die mit einer Ausbildung leider versperrt seien. Außerdem hätten sich die Inhalte so stark erweitert, dass der Rahmen einer Berufsausbildung überschritten worden sei und zudem eine EU-Richtlinie die Umwandlung in einen Studiengang notwendig gemacht hätte.
Ein Herzensprojekt von Nicola Bauer ist Heb@AR. Dabei handelt es sich um eine Augmented Reality-gestützte Lern-App, mit deren Hilfe praktische Fähigkeiten trainiert und Routinen in Notfallsituationen geübt werden können. Dabei erweitert die App die Trainingssituationen im Kölner Interprofessionellem Skills Lab (KISS) und ermöglicht zusätzlich noch das Training von z.B. einer Säuglingsreanimation zuhause. Am Beispiel der App zeigte Nicola Bauer die Möglichkeiten auf, wie digitale Medien die Qualität der Ausbildung verbessern und das Erlernen und Auffrischen von Abläufen auch außerhalb der Universität (zum Beispiel für Hebammen oder Ärzt*innen im Beruf) ermöglichen können.
In der Fragerunde beantwortet Frau Professorin bei Limo und Brezeln verschiedene Fragen, z.B. welchen Einfluss die Covid19-Pandemie auf die Arbeit im Kreißsaal hatte und wie sich die Ausbildung zur Hebamme gestaltet.
Weitere Informationen:
https://medfak.uni-koeln.de/fakultaet/personalia-preise-ehrungen/personalia-details/professorin-dr-nicola-h-bauer-auf-professur-fuer-hebammenwissenschaft-berufen
https://www.hs-gesundheit.de/hebar/uebersicht-hebar
Bernhard Dorweiler: Lernen und Planen am Modell – Wie der 3D-Druck die Gefäßchirurgie voranbringt
Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Dorweiler, Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik und Poliklinik für Gefäßchirurgie im Herzzentrum der Uniklinik Köln, stellte am 25.05.2023 bei Insight seinen Lebensweg und sein Fachgebiet vor und begeisterte die Zuhörenden unter anderem mit 3D-gedruckten Anschauungsobjekten und Stents, die er mitgebracht hatte.
Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Dorweiler eröffnete seinen Vortrag mit einer Erklärung für die Entstehung von Fortschritt in der Gefäßchirurgie, die er als Kombination von auf den ersten Blick nicht zusammengehörenden Techniken formulierte. So wurde auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie durch die Kombination von Ballonseide und Stents die Tür zur interventionellen und maßangepassten Behandlung von früher nur offenchirurgisch behandelbarer Erkrankungen aufgestoßen.
Als weiteres Beispiel für die Weiterentwicklung in chirurgischen Fächern führte Bernhard Dorweiler die Einführung von 3D-Druck-Verfahren auf, eine Technik, die über ihn auf dem Medizincampus Köln Einzug gehalten hat. Hierdurch könne zum einen den Patient*innen ihre Erkrankung veranschaulicht, gleichzeitig aber auch die OP-Planung verbessert werden. Dabei müssten die Möglichkeiten und Grenzen für den Einsatz von 3D-Verfahren erst noch ausgelotet werden.
Im weiteren Verlauf des Abends berichtete Bernhard Dorweiler vom Beginn seiner Forscherkarriere, während der er sich mit den Möglichkeiten zur Herstellung von Gefäßen aus der Petrischale beschäftigte. Hierbei stellte er anschaulich die Hürden, aber auch die Lösungen dar, auf welche er während dieser Zeit stieß. Eine große Herausforderung der heutigen Zeit mit der stetig wachsenden Spezialisierung auch in der Forschung sei die Kombination von Krankenversorgung und Forschung, für die man individuell passende Lösungen finden müsse. Ein Einheitsrezept gebe es nicht.
Außerdem gab Bernhard Dorweiler den Zuhörenden noch einige Empfehlungen mit auf den Weg. Er empfahl, die Zeit des Studiums – so denn Interesse vorhanden sei – auch für Auslandsaufenthalte zu nutzen und sich verschiedene Bereiche anzusehen und Zusatzqualifikationen zu erwerben. Zusätzlich wies er auf den Hands-on Wahlblock Gefäßchirurgie hin, in dem man praktische Eindrücke von dem Fach erwerben könne.
In der Fragerunde gab er schließlich den Ausblick, dass zukünftige Innovationen nicht nur aus der Verbesserung der Operationssysteme, sondern vor allem in der Optimierung der Rahmenbedingungen, z.B. der Reduzierung der Strahlenbelastung, bestehen werden.
Weitere Informationen:
https://medfak.uni-koeln.de/fakultaet/personalia-preise-ehrungen/gefaesschirurgie-unter-neuer-leitung
https://www.uk-koeln.de/uniklinik-koeln/aktuelles/detailansicht/neuer-3d-drucker-eroeffnet-neue-dimensionen/
Estefanía Lang: Medizin für morgen – Wie Ärzt:innen das Gesundheitssystem 2.0 gestalten
Am 31.03.2023 war Frau Dr. Estefanía Lang bei KölnAlumni Med Insight zu Gast. Die Dermatologin, die Köln im Rahmen eines Erasmus-Semesters besucht hatte, ist Mitgründerin und Leiterin der digitalen Hautarztpraxis ‚dermanostic‘. Bis heute haben sie und ihr Team über 100.000 Patientinnen und Patienten behandelt – und das, ohne dass diese die Praxis betreten haben. Ermöglicht wird das durch den Einsatz von Methoden der Telemedizin.
In ihrem Vortrag sprach Frau Dr. Lang zunächst über den Weg von der Idee zum Produkt oder Unternehmen. Ein hilfreicher Schritt hierbei sei, die Idee zunächst bei Freunden und Familie vorzustellen und sie mithilfe des Feedbacks zu überarbeiten, bevor man sich im großen Rahmen und Förderungen bewerbe. Außerdem sei bei der Positionierung wichtig, ein Alleinstellungsmerkmal (oder mehrere) zu definieren, mit dem man sich von Konkurrent*innen auf dem Zielmarkt abgrenzen könne.
Danach gab Frau Dr. Lang Einblicke die Möglichkeiten der Telemedizin sowie Digitalisierung in der Medizin und stellte Studien vor, die die Chancen und Grenzen der Telemedizin untersuchten. Zudem gab sie einen Ausblick, wie der Einsatz von trainierbaren Algorithmen Einfluss auf die Arbeit in der Medizin nehmen könnte.
In der Gesprächsrunde wurden schließlich Themen wie rechtliche Aspekte beim Einsatz von künstlicher Intelligenz über Tipps zur Teamführung bis zum Umgang mit Versagensangst vertieft und Fragen beantwortet.
Weitere Informationen:
https://dermanostic.com/estefania-lang/
https://de.linkedin.com/in/estefanialang
Beate Müller: Von der Theorie in die Praxis und wieder zurück – Die Allgemeinmedizin im Wandel
Das neue Jahr eröffnete am 26.01.2023 Univ.-Professorin Beate Müller, Direktorin des im April des Vorjahres gegründeten Instituts für Allgemeinmedizin. Die Medizinerin sprach über ihr Fach und zeigte auf, welchen Einfluss die Medizin auf die Umwelt hat und wie unmittelbar Umweltveränderungen im medizinischen Alltag spürbar werden.
Univ.-Professorin Dr. Beate Müller führte die Zuhörenden entlang ihres Lebenslaufes und erklärte, wie Ausbildung und Wissenschaftskarriere vereinbar sind und wie sie sich ergänzen können. Beispielhaft sprach sie über das von ihr geleitete Projekt CIRSforte, dessen Ziel die Verbesserung der Fehlerkultur in Praxen und dadurch die Erhöhung der Patientensicherheit ist.
Auch wurden der Einfluss, den medizinisches Personal auf die Lebensführung und das Umweltbewusstsein von Patient*innen haben kann, und die verschiedenen Anteile des CO2-Fußabdrucks im medizinischen Bereich thematisiert. Den Wenigsten dürfte bewusst gewesen sein, dass die verordneten Medikamente für den größten Teil der Emissionen einer Praxis verantwortlich sind (weit vor Heizung oder Strom), und dass durch die Verordnung von z.B. Pulverinhalatoren statt Dosieraerosolen große Mengen Treibhausgase eingespart werden können. Überraschend und spannend war auch, wie die unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten die Umwelt beeinflussen kann und dass die Rückgabe abgelaufener Präparate an Apotheken oft möglich und eine gute Option ist.
Die Erkenntnis, dass eine klimafreundliche Lebensweise nicht nur der Umwelt, sondern auch der eigenen Gesundheit und dem Geldbeutel zugutekommt, rundete den Vortrag ab.
Weitere Informationen:
https://www.degam.de/praesidium-mitglieder/prof-dr-med-beate-mueller
Neue Professorin für Allgemeinmedizin berufen - Institutsgründung an der Uniklinik Köln (uni-koeln.de)
Gereon Fink: Das Gehirn im Fokus – Den Menschen im Blick
Am 10.10.2022 hatten wir den Mediziner und Wissenschaftler Dekan Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink zu Gast: Professor Fink nahm sich die Zeit, den Zuhörenden im Hörsaal und online die wichtigsten Krankheitsbilder in der Neurologie und deren Behandlungsfortschritte sowie das Fach an sich vorzustellen.
In seinem Vortrag stellte Univ.-Prof. Dr. Fink die „Big Five“ (die fünf häufigsten Erkrankungen, denen man in der Neurologie begegnet, darunter Schlaganfälle, Hirnblutungen und Parkinson), sowie Fortschritte, Herausforderungen und Chancen seines Faches vor. Dabei arbeitete er die vielen unterschiedlichen Tätigkeitsfelder, die es innerhalb der Neurologie gibt, anhand der Krankheitsbilder heraus und zeigte die Vielfalt der Arbeitsbereiche auf, die sich in der neurologischen Arbeit und Forschung bieten. In der Fragerunde bot sich den Zuhörenden die Möglichkeit, mit Herrn Prof. Fink in den Dialog zu treten.
Univ.-Prof. Dr. med. Gereon R. Fink ist unter anderem Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln, Direktor am Institut für Neurowissenschaften und Medizin 3 des Forschungszentrum Jülich sowie Dekan der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.
Weitere Informationen:
Gereon R. Fink – Wikipedia
Direktor & Team | Neurologie Uniklinik Köln (uk-koeln.de)
Stephan Baldus: Ein Kardiologe berichtet
Am 02.06.2022 berichtete der renommierte Kardiologe Professor Dr. Stephan Baldus, Direktor der Kardiologie an der Uniklinik Köln, von seiner Arbeit sowie den aktuellen Forschungsprojekten in den Hot Topics der Kardiologie und gab Tipps für die Auswahl des Promotionsthemas.
Univ.-Professor Dr. Stephan Baldus hat Wurzeln in der Domstadt und ist seit 2012 Direktor der Klinik III für Innere Medizin der Uniklinik Köln und seit April 2021 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Seine Schwerpunkte liegen auf Katheter-gestützten Herzklappeninterventionen sowie der Grundlagenforschung zum Zusammenhang von Entzündungsprozessen und Gefäßschäden.
In seinem Vortrag erläuterte Prof. Stephan Baldus die Bedeutung eines Enzyms, welches eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungsprozessen und daraus resultierenden Gewebsschäden spielt, sowie die im Zusammenhang dazu betriebene Forschung. Weiterhin berichtete er von seiner Arbeit als Experte für interventionelle Kardiologie und gab den Zuhörenden im Gespräch unter anderem Tipps, wie man seine Bewerbungschancen für verschiedene Standorte erhöhen kann.
Tina Mandel: Auf den Zahn gefühlt – Der Weg zur Uniklinik-Oberärztin und Social-Media-Zahnärztin
Beim ersten Insight-Vortrag mit Publikum vor Ort seit Beginn der Pandemie am 28.04.2022 sprach Dr. Tina Mandel, Oralchirurgin und Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie über ihren Weg ins und durchs Studium sowie über ihre Arbeit als Social-Media-Ärztin und Unternehmerin.
Dr. Tina Mandel ist Oralchirurgin und Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universität zu Köln. Sie ist nicht nur an der Patientenversorgung beteiligt, sondern betreibt zudem noch als dr.dentina Gesundheitsaufklärung auf Social Media und ist seit Januar 2021 Geschäftsführerin einer Firma, die eine App für Zahngesundheit entwickelt.
Dr. Mandel sprach über Ihren Weg zur Oralchirurgie, gab Tipps für das Studium und gewährte einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit mit Social Media. Zudem stellte sie ihre Mitarbeit an Dentinostic, einem Zahndiagnostik-Start-up, was eine App zur digitalen Zahnsprechstunde entwickelt, vor und berichtete von den Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen des Schrittes in die Wirtschaft.
Katharina Burkert: Detektivarbeit an der Uniklinik
Zum Semesterabschluss hatten wir die Ehre, Frau Dr. Katharina Burkert vom Zentrum für Seltene Erkrankungen (ZSE) begrüßen zu dürfen. Die Fachärztin für Innere Medizin berichtete von ihrem Alltag und gab viele spannende Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld.
Frau Dr. Burkert ist seit Anfang 2021 ärztliche Lotsin am Zentrum für Seltene Erkrankungen der Uniklinik Köln. Dort hilft sie Patient*innen, die meist schon eine lange Odyssee durchs Gesundheitssystem hinter sich haben, eine Diagnose und im besten Falle auch eine Behandlung zu erhalten – oft echte Detektivarbeit. Dafür arbeitet sie eng mit verschiedenen Fachdisziplinen zusammen und organisiert Fallkonferenzen und unterstützt Menschen mit seltenen Erkrankungen bei der Suche nach spezialisierter Anbindung. Zudem ist sie in der Nephrologie mit Schwerpunkt auf der Zystennierenambulanz tätig.
In ihrem Vortrag stellte Frau Dr. Burkert spannende Fallbeispiele vor und sprach über die Entwicklung der Versorgung von Patient*innen mit seltenen Erkrankungen in Deutschland. Auch erläuterte sie den Prozess vom Erstkontakt bis zur Behandlung und die Arbeit ihres Teams. Später stellte sie sich Fragen der Zuhörenden und gab viele wertvolle Tipps für den Weg im und nach dem Studium.
Thomas Krieg: Forschung HAUTnah
Professor Dr. Dr. h.c. Thomas Krieg, ein international bekannter Dermatologe, treibt als Senior-Professor für Translationale Bindegewebsforschung das Verständnis von Fibrosen, Wundheilungsstörungen und möglichen Therapieansätzen voran.
Professor Krieg war 26 Jahre lang Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der Universität zu Köln, 10 Jahre Prorektor für Forschung und wiss. Nachwuchs der Universität und acht Jahre lang Dekan der Medizinischen Fakultät. Seit 2019 ist er Vizepräsident der Leopoldina.Im Vortrag widmete Professor Krieg sich den Fragen, wie man sein Traumfach findet, welche Aussichten die Dermatologie bietet und wie sich die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft durch die Corona-Pandemie verändert hat. Er erzählte von seinem Weg in die Dermatologie sowie der Vielfältigkeit des Fachs und erklärte, worauf man bei der Suche nach einer Forschungsgruppe achten sollte. Außerdem erläuterte er seine Strategien für die Entwicklung eines Wissenschaftsstandorts und sprach über die Rolle der Leopoldina in der Gesellschaft.
Thomas Benzing: Auf Herz und Nieren
Die Insight-Reihe im Wintersemester 2021/22 eröffnete Univ.-Professor Dr. Thomas Benzing. Der international bekannte Nephrologe ist unter anderem Direktor der Klinik II für Innere Medizin an der Universitätsklinik Köln, Direktor des Zentrums für Molekulare Medizin Köln und Co-Sprecher des Exzellenzclusters CECAD.
Seit 2007 ist er Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikum Köln sowie Lehrstuhlinhaber desselben Fachbereichs. Thomas Benzing ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters CECAD sowie Prodekan für Finanzen der Medizinischen Fakultät. Mit seiner Forschung erweitert er das Verständnis für Alterungsprozesse und die molekularen Grundlagen von Nierenerkrankungen deutlich. Prof. Benzing hat zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen erhalten. Unter anderem ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Thomas Benzing führte die Zugeschalteten in die Themenwelt der Nephrologie ein und berichtete von seinem Lebensweg sowie der Arbeit und den Entdeckungen seines Labors. Er gab zudem Tipps zur Arbeit in der internationalen Forschung und beantwortete unter anderem Fragen zu aufstrebenden Forschungsfeldern.
Filomain Nguemo: Forschen ohne Grenzen – von Kamerun nach Köln
P.D. Dr. Filomain Nguemo berichtete von seiner Stammzellforschung im Bereich der Herzmuskelzellen, seinem Engagement beim Aufbau einer medizinischen Fakultät in Dschang und der Initiierung einer Summer School für Kameruner Studierende auf dem Kölner Campus.
PD Dr. Filomain Nguemo, geboren 1972 in Kamerun, studierte zunächst Biologie und Physiologie in Dschang, einer knapp 76.000 Einwohner zählenden Stadt im Nordwesten des Landes, bevor er in der Hauptstadt Yaoundé ein Promotionsstudium begann. Es gelang ihm, den Kölner Physiologen Professor Jürgen Hescheler von sich zu überzeugen. 7000 Kilometer weiter nördlich promovierte Nguemo 2008 am Medizincampus Köln und legte damit den Grundstein für seine wissenschaftliche Karriere als Stammzellforscher mit eigener Arbeitsgruppe. Heute ist er Gruppenleiter der Elektrophysiologie am Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und Assistent des Kölner Professors. Dr. Nguemos wissenschaftliche Arbeit widmet sich dabei der Stammzellforschung mit dem Ziel, die Verbesserung der Herzfunktion, insbesondere die Einflüsse von Medikamenten und pflanzlichen Naturstoffen auf das Herz oder Herzmuskelzellen zu untersuchen. Zahlreiche Projekte unter seiner Beteiligung werden dabei von der EU und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem DAAD finanziert.
Filomain Nguemo bei "Kluge Köpfe"
Elke Kalbe: Vom Altern des Geistes – Medizinische (Neuro-)Psychologie
Kognitive Therapien bei Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen, Gender in der Medizin, wissenschaftliche Ämter, Forschungsprojekte, Kinder: So vielfältig ist der Alltag von Professorin Dr. Kalbe.
Professorin Dr. Elke Kalbe (*1970) ist Neuropsychologin, Professorin für Medizinische Psychologie, Neuropsychologie und Gender Studies sowie Prodekanin für Akademische Entwicklung und Gender an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Zudem agiert sie seit Anfang des Jahres als erste Frau in der Geschichte der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln als offizielle Stellvertreterin des Dekans.
Nach dem Studium der Psychologie, Allgemeinen und vergleichenden Sprachwissenschaft, Phonetik und Kommunikationswissenschaft in Bonn und Köln war Univ.-Prof. Dr. Elke Kalbe von 1997 bis 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für neurologische Forschung in Köln, an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln sowie am Forschungszentrum Jülich tätig. Sie promovierte im Jahr 2000 und habilitierte sich 2004 mit neuropsychologischen Arbeiten im Fach Psychologie an der Universität Bielefeld. Sie erhielt mehrere Forschungspreise. Zu ihren Hauptforschungsgebieten und Arbeitsschwerpunkten zählen kognitive Änderungen im gesunden und im pathologischen Alterungsprozess – letzteres vor allem bei Menschen mit Morbus Parkinson oder der Alzheimerschen Erkrankung.
Elke Kalbe gab einen Einblick in ihren Alltag, die medizinische Psychologie und ihren Werdegang. Sie sprach von ihrer Forschungsarbeit, ihren Aufgaben als Prodekanin und darüber, wie man diesen vielfältigen Tätigkeiten gerecht wird.
Christiane Woopen: Antworten auf große Fragen
Frau Prof. Dr. Christiane Woopen erzählte von ihrem beeindruckenden, vielfältigen und inspirierenden Werdegang, ihrem Alltag und ihrer Forschung. Zudem sprach sie über ihr Engagement in der Lehre und, wieso Ethik in der Medizin – nicht nur in Zeiten von Corona - so immens wichtig ist.
Christiane Woopen studierte Humanmedizin und Philosophie in Köln, Bonn und Hagen. Vor ihrem Wechsel an die Universität Bonn war sie geschäftsführende Direktorin des interfakultären Zentrums ceres, Professorin für Ethik und Theorie der Medizin sowie Leiterin der Forschungsstelle Ethik an der Universität zu Köln. In den letzten Jahren war sie Mitglied zahlreicher internationaler Expertengruppen, zuletzt als Vorsitzende der Europäischen Ethikrats (European Group on Ethics in Science and New Technologies), der die Europäische Kommission berät, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Präsidentin des 11th Global Summit of National Ethics/Bioethics Committees, Mitglied des International Bioethics Comitee der UNESCO und Co-Sprecherin der Datenethikkommission der deutschen Bundesregierung. Woopen ist Mitglied der Academia Europaea, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Im Jahr 2017 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Seit dem 1. Oktober 2021 hat sie die erste Heinrich-Hertz-Professur der Universität Bonn inne und leitet die Gründung und den Aufbau eines neuen "Center for Life Ethics".
Im Rahmen der Insight-Reihe beantwortete sie Fragen, wie: Warum von der Medizin zur Philosophie? Internationale Arbeit - Freude oder Herausforderung? Vorsitze, Ämter, Familie - wie wird man allem gerecht?
Christiane Woopen bei "Kluge Köpfe"
Michael Hallek: Kämpfer gegen die Leukämie
Prof. Dr. Michael Hallek (*1959 in Hof) ist u.a. Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO), einer der führenden deutschen Onkologen und gehört zu den meist zitierten Wissenschaftlern weltweit.
Als international anerkannter Experte für die Leukämie-Forschung bei Erwachsenen arbeitet er an der Entwicklung spezifischer, molekularer Therapien für die chronische lymphatische Leukämie (CLL), dem häufigsten Blutkrebs der westlichen Welt. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten bedeutete die Diagnose einer CLL für die meisten Patienten das Todesurteil. Mit seiner Forschung hat Prof. Dr. Michael Hallek die Behandlungsmethoden substanziell verbessert und revolutioniert. Im Rahmen der Veranstaltung beantwortete Prof. Dr. Michael Hallek verschiedenste Fragen, wie zum Beispiel: Wie schafft man es bei so vielen Aufgaben, allem gerecht zu werden? Arbeit mit todkranken Patienten – Belastung und Motivation zugleich?, Wie fühlt es sich an, wenn Erkenntnisse der eigenen Forschung weltweit Leben retten?. Für Michael Hallek ist die Kombination von Forschung und Krankenbehandlung beglückend. Die Verbesserung der Therapien treibt ihn an. Seine Empfehlung: Sich nicht zu scheuen Fragen zu stellen, neugierig zu sein und zu bleiben und für die berufliche Sache zu brennen.
Sibylle Banaschak: Rechtsmedizin – wie ein Krimi?
Professorin Dr. Sibylle Banaschak, Leiterin des Kompetenzzentrums Kinderschutz im Gesundheitswesen NRW, ist Leitende Oberärztin der Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Köln. Ihren beruflichen Schwerpunkt setzte Frau Prof. Banaschak im Bereich der Aufklärung von Fällen der Kindesmisshandlung.
Ihr Insight-Vortrag gab Aufschluss über Fragen, wie: „Rechtsmediziner - Ärzte oder Juristen?“, „Nur Leichen im Keller - wie hält man das aus?“ und „Kindesmisshandlung? Dabei sind die Eltern so nett.“.
Weitere Informationen zum Kompetenzzentrum
Einblicke in den Arbeitsalltag
Handlungssicherheit geben! Interview im Ärzteblatt 28.03.2021
Oliver Cornely: From bench to bedside - Forschung in der Medizin
Professor Dr. Oliver Cornely, Professor für Translationale Forschung am „CECAD - Cluster of Excellence for Aging Research” und Akademischer Leiter des Zentrums für Klinische Studien, ist auch klinisch als Internist und Infektiologe aktiv. Sein besonderes Steckenpferd: Schimmelpilze. Mittlerweile leitet er auch das europaweite Studiennetzwerk Veccelerate.
Im ersten Insight-Vortrag – coronabedingt in der Online-Variante - thematisierte Professor Dr. Oliver Cornely Fragen rund um das Thema „Forschung in der Medizin“: Warum in die Forschung gehen? Wie kommen Forschungsergebnisse schnell ans Krankenbett? Und wie bringt man eigentlich einen tödlichen Schimmelpilz zur Strecke?
Stefanie Wendt: Frauen in der Chirurgie
Chirurgie ist ein Knochenjob, das Wirkungsfeld erfordert höchste Präsenz, Präzision, Durchsetzungskraft, starke Nerven und eine sichere Hand. Frauen sind hier aufgrund familiärer Verpflichtungen immer noch sehr unterrepräsentiert. Dr. med. Stefanie Wendt ist eine der wenigen, die es geschafft haben.
Frau Dr. Stefanie Wendt ist Herz-Thoraxchirurgin hier am Universitätsklinikum Köln und knüpfte mit ihrem bereichernden Insight-Vortrag an das Kick-off-Event im Oktober 2019 an. Als Frau in der Chirurgie standen Fragen im Fokus wie: Warum Chirurgie? Können Chirurg*innen Familie haben? Ist Chirurgie eine „One-man-show"? Gibt es nur einen Typus Chirurg*in?
Daniel Bettin: Ärzte ohne Grenzen
Dr. med. Daniel Bettin (*1987), Facharzt für Kinderheilkunde, studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln Medizin und ist bis heute der Domstadt treu geblieben. Aktuell befindet sich Herr Dr. Bettin in der Weiterbildung zum Infektiologen. Dr. Daniel Bettin eröffnete die Insight-Vortrags-Reihe der Medizinischen Fakultät und widmete sich ganz dem Thema: Ärzte ohne Grenzen. Denn viele fragen sich sicher: Wäre das was für mich?
Daniel Bettin bei "Kluge Köpfe"