HEnRY: ein Biobanken-Tool für die Dokumentation von Probenlagerung und Prozessierung
HEnRY (HIV Engaged Research Technology) ist eine Biobanking-Software, die von der Universitätsmedizin Köln entwickelt wurde und vom DZIF (Deutsches Zentrum Für Infektionsforschung) finanziert wurde. Das Tool dient der Dokumentation von Lagerung und Prozessierung von Bioproben. Mit HEnRY wird die praktische Laborarbeit stark vereinfacht und beschleunigt. Die Qualität der Dokumentation wird gesteigert und mögliche Fehlerquellen werden minimiert. Informationen zu Studien, Proben, Aliquots und Prozessierungsschritten werden strukturiert gespeichert. Über Ex- und Importfunktionen können Informationen ausgetauscht werden, wodurch die Zusammenarbeit verschiedener Arbeitsgruppen verbessert und gefördert wird. HEnRY wird seit 2016 mit hoher Nutzerzufriedenheit an der Uniklinik Köln eingesetzt und ist seit Anfang 2017 für die Translationale Plattform HIV verfügbar.
Inzwischen wird HEnRY in verschiedenen Arbeitsgruppen für die Dokumentation für Proben in den Forschungsbereichen Virologie, Onkologie, Dermatologie, Nephrologie eingesetzt. Auch für Bioproben aus Tieren oder Zelllinien wird HEnRY verwendet.
HEnRY im Überblick
Funktionen auf einen Blick
Die HEnRY-Software ermöglicht eine Dokumentation der Lagerung bis hin zum Versand der Proben und Aliquots. Für unterschiedliche Studien können große Mengen an Aliquots durch das Anwenden von Entnahmeschemata mit einem Klick erzeugt werden. Die Prozessierungsschritte eines Aliquots können zusätzlich dokumentiert werden. Über Drucktemplates, die der Nutzer eigens erstellen kann, können Etiketten mit QR-Code für Aliquots ausgedruckt werden. Der Code ermöglicht eine eindeutige Zuordnung der Aliquots bis hin zu dem Steckplatz in der Lagerbox. Lagerboxen können virtuell jederzeit eingesehen werden und der Inhalt überprüft werden. Für das gleichzeitige Bearbeiten mehrerer Aliquots bietet HEnRY für fast jede Eigenschaft des Aliquots eine Masseditfunktion an. Der Studiensupervisor hat zusätzlich die Möglichkeit, die Daten jedes Aliquots und jeder Probe auf Vollständigkeit und Korrektheit zu überprüfen und als überprüft zu markieren.
Im virtuellen Versandmodul kann der Versand der Aliquots vorbereitet und die dafür benötigten Berichte erstellt werden. Wichtige Informationen wie Abgabegrund, Versandart und Lieferadresse können durch die den Aliquots zugewiesene Studie vorgegeben werden.
Zusätzlich bietet HEnRY viele verschiedene Suchfunktionen, deren Ergebnisse in EXCEL oder XPS-Dateien gespeichert werden können. Zurzeit bietet HEnRY folgende Suchfunktionen an:
• Alle Aliquots eines Lagerortes
• Alle Aliquots einer Studie
• Alle Aliquots von Patienten einer Praxis
• Alle Aliquots einer Box
• vom Studiensupervisor überprüfte und nicht überprüfte Aliquots
Auch das Ausführen einer SQL-Abfrage zur Erzeugung einer Liste von QR Codes für die Aliquots des erhaltenen Suchergebnisses ist möglich.
Studien können mit allen praktischen Angaben von einem Studienkoordinator angelegt werden. Es werden unter anderem Versandart, Entnahmeschemata und Prozessierungsschritte mit verwendeten Chemikalien festgelegt. Entnahemschemata können mit einem Klick angewendet werden und die dort hinterlegten Informationen zu Anzahl der Aliquots für eine ausgewählte Visite und die Aliquoteigenschaften und Lagerorte werden automatisch als Aliquots angelegt, wenn das Entnahmeschema auf eine Primärprobe angewendet wird. Hierdurch können Fehler in der Dokumentation minimiert werden.
Für multizentrische Studien besteht die Möglichkeit, Studien mit allen praktischen Angaben zentral durch einen Studienkoordinator anzulegen und an die teilnehmenden Zentren zu verschicken. Die gleichartige Verarbeitung der Proben wird durch den zentral erstellten Laufzettel für das Labor mit den zu verwendenden Chemikalien gesichert.
HEnRY arbeitet auf einer lokalen Datenbank, welche sich nach Empfehlung der Arbeitsgruppe in einem gesicherten Netzwerk befinden sollte. Der Datenaustausch ist nur in anonymisiert auf der Ebene der Proben und Aliquots in Form von XML Dateien möglich.
An der Uniklinik Köln ist HEnRY über den klinikseigenen Citrix Zugang verfügbar. Ein gesicherter und kontrollierter Zugriff über das Internet ist somit möglich.
Für Unikliniken, die an der sog. TOPHIV- Studie teilnehmen, wird HEnRY mit einem QR-Code-Drucker und einem entsprechenden Scanner ausgeliefert
Die Software steht auf der idcohorts.net Webseite als Download zur Verfügung und wird unter der MIT-Lizenz veröffentlicht. Sie ist somit kostenfrei. Zusätzlich werden auf der Webseite einige Dokumente und Videos für einen schnellen und leichten Einstieg mit HEnRY bereitgestellt.
Für weiter Informationen und Support wenden Sie sich bitte an Frau Heinen.
Veröffentlichungen
Publikationen
Abstracts
Poster
Vorträge
- M. Stecher, A. Jablonka, C. Lehmann, H. Holst, B. Gunsenheimer-Bartmeyer, S. Heinen, G. Fätkenheuer, O. Degen, R. Draenert, J. Bogner, J. Rockstroh, H. Jessen, S. Scholten, C. Wyen, N. Postel, G. Behrens, J.-J. Vehreschild, on behalf of the TopHIV Study Group. Translational Platform HIV: Implementation of the Treatment of Primary HIV Cohort. DZIF Meeting 2016, Cologne, Germany.
- M. Stecher, A. Jablonka, C. Lehmann, H. Holst, B. Gunsenheimer-Bartmeyer, S. Heinen, G. Fätkenheuer, R. Draenert, J. Rockstroh, H. Jessen, S. Scholten, C. Wyen, N. Postel, J. Stellbrink, P. Ingiliz, R. Pauli, G. Behrens, J.-J. Vehreschild, on behalf of the TopHIVStudy Group. TranslationalPlatformHIV: One year Treatment of primary HIV infection. DÖAK 2017, Salzburg, Österreich.
Das Team
- Bernd Franke
Softwareentwicklung - Nick Schulze
Softwareentwicklung
Kooperierende Arbeitsgruppen
Borstel:
Burkina Faso:
Frankfurt:
Hamburg:
Heidelberg:
- Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
- Dr. Aurélia Souares, Heidelberger Institut für Global Health, Health Systems Research
Köln:
- Prof. Dr. Borchmann, Klinik I für Innere Medizin, Cologne CAR-T Cell Team
- Dr. Veronica di Cristanziano, Institut für Virologie
- Dr. Julia Fischer, Fachbereich Infektiologie (Translational Research Unit – Infectious Diseases)
- Dr. Lukas Frenzel, CECAD Cologne
- Dr. Jan-Michel Heger, Klinik I für Innere Medizin, Non-Hodgkin Lymphome
- Dr. Andreas Hombach, Zentrum für molekulare Medizin Köln (ZMMK), Labor für Tumorgenetik und Zellbiologie
- Anja Illerhaus (geb. Rabenhorst), Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
- Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Institut für Virologie
- Priv.-Doz. Dr. Clara Lehmann, Infektionsambulanz und Tagesklinik
- Medizinisches Versorgungszentrum des Universitätsklinikums Köln gGmbH, Kryobank | MVZ Uniklinik Köln
- Univ.-Prof. Dr. Christian Pallasch, Labor für Mikromilieu und Therapie Maligner Lymphome, CECAD Forschungszentrum
- Priv.-Doz. Dr. Dr. Jan Rybniker, Translational Research Unit - Infectious Diseases (TRU-ID)
- Prof. Dr. Philipp Steven, Dr. Uta Gehlsen, Augenklinik der Universität zu Köln, Schwerpunkt für Trockenes Auge und okuläre GvHD, Kompetenzzentrum für okuläre GvHD
- Dr. Isabelle Suarez, MVZ Fachbereich Infektiologie
- Priv.-Doz. Dr. Maria Vehreschild, AG Klinische Mikrobiomforschung
- Zentrum für Klinische Studien der Klinik II für Innere Medizin
Lambarene:
- Dr.med. M.Sc. Bertrand Lell; Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (Cermel); cermel.org, Lambarene, Gabun
London:
- Dr. Harry Horsley, Centre for Cystitis Research (CCR), Department of Renal Medicine, Division of Medicine, University College London
Lübeck:
Montpellier:
München
Rostock: