Institut für Öffentliches Gesundheitswesen
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Die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln hat kürzlich das bundesweit erste Institut für Öffentliches Gesundheitswesen unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Nicole Skoetz gegründet. Der Schwerpunkt der neuen Einrichtung sind Forschung und Lehre zu Gesundheit und Gesunderhaltung der Bevölkerung. Das Institut kooperiert eng mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln.
Das neugegründete Institut soll bevölkerungsmedizinisch relevante Fragestellungen analysieren und Interventionen zur Optimierung des Gesundheitsdienstes entwickeln. Die neue Einrichtung verstärkt den Querschnittsbereich „Gesundheit, Mensch, Gesellschaft“ als übergeordnetes Forschungsthema der Medizinischen Fakultät: Unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen Wertesystems und den Herausforderungen von Verteilungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit bei begrenzten Ressourcen sollen sektorenübergreifend systematische Ansätze zur Prävention und Gesundheitsförderung untersucht und Lösungsansätze entwickelt werden.
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Brückenprofessur Univ.-Prof. Dr. Nicole Skoetz
Die Medizinische Fakultät hatte bereits im November 2023 eine Brückenprofessur für Öffentliches Gesundheitswesen eingerichtet und mit Univ. Prof. Dr. Nicole Skoetz besetzt. Nicole Skoetz ist auch Direktorin eines WHO Collaborating Centers zur Evidenzsynthese und Bewertung neuartiger Krebstherapien. Hier ist ihr das Thema Verteilungsgerechtigkeit auch bei begrenzten Ressourcen ein besonderes Anliegen. Nicole Skoetz bringt langjährige Erfahrung in der evidenzbasierten Medizin mit ein, u.a. als Leitung einer Cochrane Reviewgruppe und Koordinatorin verschiedener evidenzbasierter Leitlinien.
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Forschung und Lehre: Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt
Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln soll über das neue Institut intensiviert werden: „Erfolgreiche Kooperationen von Instituten und Kliniken der Universität zu Köln mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln gab es bereits vor Corona, in der Pandemie dann noch verstärkt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med Nicole Skoetz, Leiterin des neuen Instituts für Öffentliches Gesundheitswesen. „Mit der Institutsgründung sollen diese Kooperationen in Form gemeinsamer Forschungsprojekte, aber auch durch Fortbildungen systematisch intensiviert werden.“ Im Fokus liegt die noch bessere Vernetzung der Universität zu Köln mit dem Gesundheitsamt, aber auch mit weiteren Organisationen des Öffentlichen Gesundheitswesens wie dem Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin, dem Robert Koch Institut oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Stadt Köln führt das größte Gesundheitsamt Deutschlands. Hier werden eine Vielzahl von Aufgaben wahrgenommen, über den Amtsärztlichen Dienst, der Arzneimittel-, Apotheken und Gefahrstoffüberwachung, Beratung zu Familienplanung, Gesundheitsplanung und -förderung bis zur Suchtprävention. „Wir sehen in der Größe des Kölner Gesundheitsamtes und der Vielzahl der Themen ein enormes Potenzial für eine innovative wissenschaftliche Zusammenarbeit zum Wohl des Gesundheitswesens und der Bevölkerung“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität zu Köln. „Diesen Standortvorteil wollen wir nutzen, z.B. um Daten wissenschaftlich aufzuarbeiten, gemeinsam Förderanträge zu stellen und für eine optimierte Gesundheit und Gesunderhaltung aller Bürger*innen in Köln und im Umland zu sorgen.“
Lehre
Dem Institut kommt zudem eine Schlüsselstellung bei der Implementierung von Inhalten des Öffentlichen Gesundheitswesens und der Bevölkerungsmedizin in die Ausbildungsziele und Prüfungsinhalte der derzeit geplanten neuen Approbationsordnung in der Humanmedizin zu. Denn nach der neuen Approbationsordnung und dem Nationalen Lernzielkatalog im Fach Humanmedizin soll das Thema Öffentliches Gesundheitswesen zukünftig fester Teil der studentischen Lehre werden. Die Lehrangebote am Institut werden eine bislang einzigartige Chance für die Studierende bieten, die vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamts bereits im Studium kennenzulernen. Gleichzeitig findet über diese inhaltliche Erweiterung eine Aufwertung der Berufe im Öffentlichen Gesundheitswesen statt.
Vernetzung
Das Institut will eine Vernetzung der medizinischen Fakultäten in NRW für das Öffentliche Gesundheitswesen voranbringen und strebt eine standortübergreifende Zusammenarbeit in Forschung und Lehre an. Entsprechende Fördermittel wurden beim Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales aus dem Pakt für das Öffentliche Gesundheitswesen beantragt.
Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst
Hintergrund: In der COVID-19-Pandemie ist der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in den Fokus von Politik und Gesellschaft gerückt und hat eine Schlüsselrolle in der Krisenbewältigung übernommen. Es wurde aber auch deutlich: Der ÖGD muss personell gestärkt und moderner werden, um zukünftige Krisen und Herausforderungen durch Klimaveränderungen, neue Erreger und den demografischen Wandel besser begegnen zu können und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Bund und Länder hatten deshalb am 29. September 2020 den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst beschlossen, um in ganz Deutschland mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden sowie Modernisierung und Vernetzung voranzutreiben. Dies impliziert auch, Forschung und Lehre an den Universitäten zu stärken. So sollen durch das neu gegründete Institut zukünftig auch innovative Versorgungsforschungsprojekte vorangetrieben werden, in die das Gesundheitsamt der Stadt Köln eingebunden ist.