zum Inhalt springen

Lernzielkatalog

  1. Grundlagen Kommunikation
    Um eine gelungene Behandlung durchführen zu können, muss der/die Arzt/Ärztin zunächst in der Lage sein professionell mit dem Patienten zu kommunizieren. Das Erlernen solcher grundlegenden kommunikativen Fähigkeiten (wie z.B. Einsatz verschiedener Fragetechniken, Zusammenfassen und Gesprächsstrukturierung, aktives Zuhören)  stellt die Basis für alle weiteren Lernziele dar. Den Studierenden soll eine wertschätzende, ergebnisoffene und konstruktive Art der Kommunikation vermittelt werden.

  2. Beziehungsaufbau / Erstkontakt
    Der/die Zahnarzt/Zahnärztin soll kompetent darin sein, eine Patienten-Zahnarzt Beziehung aufzubauen (ggf. auch eine Beziehung zu einem Elternteil oder Betreuer/-in), die eine effektive Zuführung einer zahnärztlichen Behandlung erlaubt.

  3. Patientenerwartung erkennen
    Ein zentrales Ziel in der Arzt-Patient Kommunikation stellt das Erkennen von Patientenerwartungen dar. Der/die Arzt/ärztin muss in der Lage sein sowohl direkt geäußerte als auch latente Erwartungen des Patienten bezüglich der Behandlung zu erkennen und zu berücksichtigen. Als spezielles Instrument der Gesprächsführung eignet sich hierfür z.B. das Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung (im Englischen: Shared Decision Making).

  4. Grundlagen Patientenverhalten / Angst
    Um ein besseres Einfühlungsvermögen für die Patienten zu entwickeln, sollen grundlegende Informationen über Verhaltensweisen und die moderierenden Faktoren, wie z.B.: Bildung, Vorerfahrungen bekannt sein.  Eine besonders wichtige Situation, in der die Zahnärzte dieses Wissen benötigen, ist der Umgang mit Angstpatienten.
    Ein zentraler Faktor stellt hierbei die zahnärztliche Versorgung im Kontext von soziokultureller Vielfalt dar. Die Interkulturalität und interkulturelle Kompetenzförderung in der zahnmedizinischen Hochschulausbildung ist somit ein weiteres zentrales Thema. Die Studierenden sollen eine erhöhte Sensibilität für kulturell, ethnisch, religiöse und
    sozial bedingte Verhaltensweisen, Unterschiede und ggf. Kommunikationsstörungen erwerben und diese in der Interaktion zwischen Zahnarzt/Zahnärztin und Patient/-in, insbesondere wenn Personen mit Migrationshintergrund beteiligt sind, einsetzen können.

  5. Stressmanagement (+ selbstorganisiertes Lernen)
    Selbstorganisiertes Lernen und Stressmanagement spielen sowohl im Studium der Zahnmedizin als auch im beruflichen Alltag  des/der Zahnarztes/-ärztin eine wichtige Rolle. Ein reflektierter Umgang mit den eigenen Stärken und Schwächen sowie die Kenntnis der Grenzen der eigenen Belastbarkeit sind Kompetenzen, die eine professionelle Arbeitshaltung kennzeichnen.

  6. Teamfähigkeit
    Da der berufliche Alltag eines/-r Zahnarztes/-ärztin in der Regel das Zusammenarbeiten von mehreren Mitarbeiten erfordert, spielt Teamfähigkeit eine wichtige Rolle. Während des klinischen  Abschnitts des Studiums behandeln die Studierenden in der ZE+P, der Prothetik und teilweise auch in der MKG in Behandlungsteams. Hierbei sind die Organisation und der Umgang miteinander im Team entscheidend für den Erfolg der Behandlung.
    Das Lernziel beststeht darin, die Studierenden zu befähigen, kompetent mit anderen Mitgliedern des (Praxis)-Teams zusammenzuarbeiten.

  7. Fachwissen adäquat weitergeben
    Fachwissen adäquat – je nach Zielgruppe (Patienten, Kollege, Angehörige) – weitergeben zu können, spielt eine entscheidende Rolle im beruflichen Alltag eines/-r Zahnarztes/-ärztin. Hierzu zählen sowohl die Face-to-Face-Kommunikation als auch telefonische Gespräche sowie das Schreiben von Arztbriefen. Entscheidend ist, abschätzen zu können welche Informationen für wen in welcher Situation wichtig sind.
    Eine besondere Situation stellt die Überbringung schlechter Nachrichten (z.B. schwerwiegende Diagnosen, das Versagen einer Therapie oder die Progression einer Erkrankung) dar. Hier ist es wichtig gleichzeitig empathisch und sachlich korrekt die Informationen weiterzugeben.

  8. Grundlagen altersspezifische Entwicklung
    Wissen über Rollen und Stufen/ Etappen der intellektuellen, sozial- emotionalen und sprachlichen Entwicklung von Kindern und Erwachsenen spielt eine wichtige Rolle für eine altersspezifische Behandlung von Patienten. Besonders in der KFO spielt das eine wichtige Rolle, um die Patientenvorstellungen zu eruieren und zu lernen, mit unterschiedlichen Altersgruppen unterschiedlich kommunizieren zu können.

  9. Erkennen von psychologischen Hintergrundfaktoren
    Der/die Zahnarzt/-ärztin soll in der Lage sein psychologische und soziale Faktoren, die eine dentale, orale und faziale Erkrankung und Dysfunktion initiieren und / oder aufrechterhalten zu identifizieren und wenn angebracht diese zu diagnostizieren, behandeln oder darüber berichten zu können.