Wissenschafts-Management und Höhenbergsteigen haben viel gemeinsam. Auch im Höhenbergsteigen geht jedem Aufbruch zu einem neuen Ziel eine akkurate Planung voraus: Finanzierung-Teambildung-strategische Planung-Realisierung, das alles will gut und ordentlich erledigt sein. Erst vor Ort zeigt sich, wie gut die Planung war. Unvorhergesehene Wetterphänomene, Lawinen- und Steinschlaggefahr, Höhenkrankheit, das alles kann eine Expedition noch kurz unterhalb des Gipfels zum Scheitern bringen. Hier ist schnelles Handeln gefragt. Sind es im Forschungsbetrieb Publikationen, Drittmittel und Personalstellen die auf dem Spiel stehen, so ist es am Berg das eigene Leben und jenes der Teammitglieder.
Der Vortrag des Extrembergsteigers Hans Kammerlander umfasst seine gesamte Alpinkarriere, angefangen, als er als 8jähriger Bub heimlich zwei deutschen Touristen auf seinen Hausberg, den 3059m hohen Moosstock, gefolgt ist. Der weltberühmte und ebenfalls aus Südtirol stammende Bergsteiger Reinhold Messner bot Hans Kammerlander später die Möglichkeit, mit ihm in die höchsten Berge der Welt aufzubrechen. Die legendäre Gasherbrum-Überschreitung ist bis heute nicht wiederholt worden.
Wie wichtig Visionen sind, um voran zu kommen oder auch Wagnisse und Risikomanagement nicht immer ganz einfach unter einen Hut zu bekommen sind, zeigt ein Ereignis, das in diesem Vortrag nicht fehlen darf: die legendäre erste Skiabfahrt im Jahre 1996 vom höchsten Berg der Welt, dem 8848m hohen Mount Everest im Himalaya. Der Vortrag erzählt nicht nur von Glanzstunden und Gipfelerfolgen, sondern auch vom Scheitern und den Schattenseiten und auch davon, dass eine Umkehr manchmal ein Sieg sein kann. Eine weitere Basis des Vortrages sind Motivation, Wagnisse, Risikomanagement und das Beschreiten neuer Wege.
Untermalt wird der Vortrag von atemberaubenden Bergbildern. Der Vortrag dauert ca. 45 Minuten. Am Ende des Vortrages stellt sich Hans Kammerlander auch für Fragen oder eine Diskussionsrunde zur Verfügung.
Initiator der Veranstaltung ist Univ.-Prof. Dr. Thomas Langmann, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie des Auges & Prodekan für Kritische Infrastrukturen