Die Deutsche Forschungsgemeinschaft verlängert die Förderung des SFBs 1451 bis Ende 2028. Sprecher ist Univ.-Prof. Gereon Fink, Neurowissenschaftler und Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Neurologie sowie Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.
Der SFB erforscht seit Januar 2021 die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen der motorischen Kontrolle, die für Stabilität und Integrität des Körpers in seiner Umgebung verantwortlich ist. Im Vergleich zu sensorischen, kognitiven oder affektiv-emotionalen Systemen ist die Leistung des motorischen Systems direkt quantifizierbar und artübergreifend vergleichbar. Hier setzt die Forschung des SFBs an: Sie vergleicht motorischer Verhaltensparameter über Spezies hinweg und eröffnet die besondere Chance, die Kluft zwischen molekularer, zellulärer und systemischer Ebene zu überbrücken – mit hoher klinischer Relevanz: Das motorische System ist bei vielen, wenn nicht bei allen, neurologischen und psychiatrischen Störungen betroffen. Der SFB untersucht die motorische Kontrolle auf allen kritischen Ebenen – von Genen und Molekülen bis hin zu groß angelegten Netzwerken – um daraus allgemeine Mechanismen der motorischen Kontrolle, ihre Veränderungen über die Lebensspanne und ihre Störungen über eine einzelne Spezies oder eine spezifische Pathologie abzuleiten.
Sprecher Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink erklärt: „Unser Ziel ist es, die verschiedenen Ebenen der Prozesse, die zur Komplexität des motorischen Systems beitragen, zu verstehen, um zielgerichtete Therapien entwickeln zu können.“ Der SFB 1451 ist in drei stark interaktive Forschungsbereiche gegliedert: Nach der Identifizierung relevanter Komponenten der motorischen Kontrolle in der ersten Förderphase werden die Projekte des Forschungsbereichs A (Identifizierung kritischer Gene, Moleküle und Netzwerke) das Verständnis dafür verbessern, wie Moleküle, Zellen und Netzwerke bei willkürlichen Bewegungen zusammenwirken. Forschungsbereich B (Schlüsselmechanismen der motorischen Kontrolle über die gesamte Lebensspanne) wird seine Arbeit ausweiten, indem er auf mehreren Ebenen untersucht, wie die Anpassung ermöglicht wird und wie sie zur Reifung der motorischen Kontrolle und ihrer Plastizität bei neurodegenerativen Krankheiten oder Schlaganfall beiträgt. Die Projekte des Forschungsbereichs C (Motorische Kontroll(dys-)funktionen bei neuropsychiatrischen Störungen) werden die Erforschung motorischer Kontrollstörungen unter Verwendung neuropsychiatrischer Störungen als „Läsionsmodelle“ fortsetzen sowie die bisherigen Ergebnisse innerhalb der neuen Thematik der zustandsabhängigen motorischen Kontrolle erweitern. Ergänzt werden diese Forschungsbereiche durch standardisierte Datenerfassung, -analyse und
-modellierung, um Daten artübergreifend vergleichen zu können.
Der SFB 1451 kooperiert mit der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, mit dem Forschungszentrum Jülich, dem Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung, der Goethe Universität Frankfurt am Main sowie der Hebrew University of Jerusalem/Israel.
Weitere Informationen:
Pressemeldung der DFG: DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft - DFG fördert sieben neue Sonderforschungsbereiche
Pressemeldung der Universität zu Köln: Zwei Sonderforschungsbereiche an der Universität zu Köln werden verlängert
Projektbeschreibung: DFG - GEPRIS - SFB 1451: Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingt gestörter motorischer Kontrolle
Webseite: CRC1451 | Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingt gestörter motorischer Kontrolle
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink
Dekan, Medizinische Fakultät, Universität zu Köln
Vorstandsmitglied, Universitätsklinikum Köln
Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie
Uniklinik Köln
Kerpener Straße 62
50937 Köln
Tel. +49-221-478-4000
Fax +49-221-478-7005
Email: gereon.finkuk-koeln.de
&
Direktor, Kognitive Neurowissenschaften
Institut für Neurowissenschaften und Medizin
Forschungszentrum Jülich
Leo-Brandt-Straße
52248 Jülich
Tel. +49-2461-61-2725
Email: g.r.finkfz-juelich.de