zum Inhalt springen

Pressemeldungen

Onkologie erneut zertifiziert

Neu dabei: Zentrum für Personalisierte Medizin und Zentrum für Peniskarzinome

Das CIO-Gebäude, Foto: Jürgen Schmidt

Prof. Axel Heidenreich, Foto: Klaus Schmidt

Priv.-Doz. Dr. Matthias Scheffler, Foto: Michael Wodak

Prof. Dr. Jürgen Wolf, Foto: Michael Wodak

Die Behandlungsqualität im Centrum für Integrierte Onkologie Köln (CIO) an der Uniklinik Köln wird jedes Jahr durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) intensiv geprüft und zertifiziert. Schon seit vielen Jahren ist das CIO Köln mit 27 DKG-zertifizierten Zentren das am breitesten zertifizierte Krebszentrum in Deutschland. Neu hinzu gekommen sind das Peniskrebszentrum sowie das Zentrum für Personalisierte Medizin.

Das Peniskarzinom ist eine seltene Tumorerkrankung, die vorwiegend den älteren Mann betrifft. Viele Patienten vermeiden den Gang zum Arzt aufgrund von Schamgefühl und Angst vor Operationen, daher ist die Erkrankung oft bereits weit fortgeschritten, wenn sie entdeckt wird. Da die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen mit circa 950 Personen deutschlandweit sehr niedrig ist, können auch nur wenige der circa 4.000 Urolog*innen in Deutschland eine ausreichende Expertise zum Peniskarzinom aufbauen, weshalb eine Behandlung in spezialisierten Zentren empfohlen wird. Das Peniskrebszentrum im CIO Köln ist das erste Zentrum in NRW, das von der DKG im Rahmen einer Pilotzertifizierung in Deutschland ein Zertifikat erhalten hat.

Zentrumsleiter und Direktor der Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, spezielle urologische und Roboter-assistierte Chirurgie, Univ.-Prof. Axel Heidenreich, freut sich über die Bestätigung der Arbeit seines Teams, denn bei der Diagnose und Behandlung des Peniskarzinoms ist ein gutes Zusammenspiel verschiedener Fachdisziplinen entscheidend: „Wir behandeln den Peniskrebs im Rahmen unseres Uroonkologischen Zentrums, daher sind wir in der Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen schon eingespielt. Trotzdem ist eine Erstzertifizierung immer eine Herausforderung und ich bin stolz, dass wir es auf Anhieb und ohne Nachjustierung geschafft haben. Zudem sind wir aufgrund unserer klinischen Forschung zum Peniskarzinom in internationalen Netzwerken verknüpft, so dass wir den Patienten zusätzliche innovative Therapieoptionen anbieten können."

Auch das Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) hat die Erstzertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich durchlaufen. Wenn Menschen mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung als „austherapiert“ gelten oder wenn es bei seltenen Krebserkrankungen gar keine Therapieoptionen mehr gibt, können sich ihre behandelnden Ärzt*innen an das ZPM Köln wenden. In einem Molekularen Tumorboard – einer interdisziplinären, organübergreifenden Tumorkonferenz – erarbeiten die Expertinnen und Experten verschiedener Fachdisziplinen auf Basis der individuellen Genomdiagnostik und weiteren molekularen Informationen eine individuelle Therapie-Empfehlung. Der Stellvertretende Sprecher des ZPM Köln, Priv.-Doz. Dr. Matthias Scheffler, wünscht sich trotz hoher Patient*innenzahlen, die im Tumorbord bereits heute besprochen werden, noch mehr Anfragen: „Für uns gibt es so etwas wie ‚austherapiert‘ nicht. Wir haben noch in keinem Fall die Segel gestrichen, sondern immer noch eine Option im Rahmen einer Klinischen Studie oder eines individuellen Heilversuchs gefunden. Da ist es natürlich auch von großem Vorteil, dass wir das Molekulare Tumorboard, gerade für die ganz komplizierten Fälle, regelmäßig auch mit den Expertinnen und Experten aus unseren Partnerzentren der Unikliniken Aachen, Bonn und Düsseldorf durchführen. Das vervierfacht unsere Expertise.“

Von den Prüfenden besonders hervorgehoben wurde die ausgezeichnete Vernetzung des neuen Zentrums in die etablierten Strukturen am CIO, das sehr hohe persönliche Engagement der beteiligten Personen sowie die molekulare Diagnostik und die begleitenden wissenschaftlichen Projekte.

Die zentrale und wichtige Botschaft für alle Krebspatient*innen im Großraum Köln formuliert der Leiter des frisch zertifizierten Onkologischen Zentrums, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Wolf: „Für die Patient*innen sind Zertifikate wie das der Krebsgesellschaft ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Wir unterziehen uns diesen Prüfungen, weil wir wollen, dass alle Krebspatient*innen in Köln grundsätzlich darauf vertrauen können, dass sie in ihrer Uniklinik die bestmögliche Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft erhalten – unabhängig davon, mit welcher Art von Krebserkrankung sie zu uns kommen.“