Der Schwerpunkt für Klinische Infektiologie der Klinik I für Innere Medizin und das Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene (IMMIH) – beide Teil des Centrums für Infektionsmedizin (CIM) der Uniklinik Köln – haben gemeinsam eine Kooperation mit dem Levy Mwanawasa University Teaching Hospital (LMUTH) in Lusaka/Sambia gestartet.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie die Else Kröner-Fresenius-Stiftung über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit fördern diese neue Klinikpartnerschaft.
Hauptziel ist es, durch gemeinsame (Forschungs-)Projekte im Bereich der infektiologischen Versorgung und mikrobiologischen Diagnostik die Behandlung von Patient*innen mit schweren bakteriellen Infektionskrankheiten in dem südafrikanischen Land zu verbessern und den Wissensaustausch sowie die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Uniklinik Köln und dem LMUTH zu fördern. Den Beginn der langfristigen Partnerschaft markiert ein Projekt zur Verbesserung und Beschleunigung der Blutkulturdiagnostik am LMUTH. Eine zuverlässige und schnelle Diagnostik ist essenziell, um die Überlebensrate bei schweren bakteriellen Infektionen zu erhöhen, insbesondere im Hinblick auf die hohe Prävalenz multiresistenter Erreger.
Ende 2024 reisten Dr. Carola Horn-Magar und Dr. Kirsten Schmidt-Hellerau als Expertinnen des Schwerpunkts für Klinische Infektiologie nach Lusaka, um vor Ort gemeinsam mit dem infektiologischen Team des LMUTH die Einführung eines automatisierten Blutkultursystems vorzubereiten. Die beiden Ärztinnen begleiteten bei ihrem Aufenthalt die Entwicklung einer SOP (Standard Operating Procedure) zur Qualitätssicherung bei der Blutkulturabnahme. Sie berieten und unterstützten bei der Definition von Indikationen für die Abnahme von Blutkulturen unter Berücksichtigung der begrenzten Ressourcen sowie bei der Erstellung von Ablaufplänen und Informationsmaterialien bei Verdacht auf Sepsis. „Antibiotikaresistenzen sind ein globales Problem und betreffen uns alle“, so Carola Horn-Magar. Ihre Kollegin Kirsten Schmidt-Hellerau ergänzt: „Aus diesem Grund sind wir sehr froh darüber, dass die gemeinsame Arbeit, die unsere Kolleg*innen vor Ort und wir in den Aufbau dieser Partnerschaft gesteckt haben, endlich greifbar wird.“
Der nächste wichtige Schritt im Rahmen der Partnerschaft erfolgt Anfang Februar: Prof. Dr. Harald Seifert, ehemaliger stellvertretender Direktor des IMMIH, wird nach Lusaka reisen, um das Blutkultursystem in Betrieb zu nehmen, das lokale Laborpersonal zu schulen und die diagnostischen Abläufe weiter zu optimieren.
Am LMUTH soll die Klinikpartnerschaft für praktische Verbesserungen sorgen, indem zum Beispiel die diagnostische Infrastruktur erweitert wird und ein Antimicrobial Stewardship (AMS) etabliert wird. Auch die Generierung von Daten soll zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung beitragen: Bislang sind in Lusaka beispielsweise nur unzureichend Daten zur lokalen Resistenzsituation verfügbar, was die Erstellung fundierter Empfehlungen für die empirische antiinfektive Therapie und die Umsetzung wirksamer Antimicrobial-Stewardship-Maßnahmen erschwert.
Press releases
Kooperation mit Uniklinik in Sambia
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Dr. Kirsten Schmidt-Hellerau (3.v.l.) und Dr. Carola Horn-Magar (4.vl.) von der Uniklinik Köln mit dem Team der LMUTH, Foto: Privat