Univ.-Prof. Dr. Axel Heidenreich, Direktor der Urologie an der Uniklinik Köln, ist von der Europäischen Gesellschaft für Urologie zum Vorsitzenden und Sprecher der Leitlinienkommission testikuläre Keimzelltumoren ernannt worden. Die Klinik für Urologie der Uniklinik Köln hat sich mittlerweile zu einem der größten europäischen Zentren in der Therapie der Keimzelltumoren etabliert.
Testikuläre Keimzelltumoren (Hodentumoren) sind die häufigsten bösartigen Tumoren in der Altersgruppe junger Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Die Neuerkrankungsrate liegt allein in Deutschland bei etwa 4.300 Patienten pro Jahr. In nationalen und internationalen Leitlinien wird seit Jahren gefordert, dass die Therapie insbesondere der Patienten mit metastasiertem Keimzelltumoren an einem Zentrum erfolgt, da dort aufgrund der höheren Zahl von behandelten Patienten die für den Behandlungserfolg notwendige Expertise vorhanden ist. Denn wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Fehler in der Erstlinientherapie nicht mehr durch Folgetherapien kompensiert werden können.
„Als Vorsitzender der Leitlinienkommission gilt es dafür Sorge zu tragen, dass die in den Leitlinien seit langem geforderte Zentralisierung der Therapie von Patienten mit ungünstiger Prognose, Rezidivsituationen und komplexen operativen Eingriffen europaweit umgesetzt wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Harmonisierung der internationalen Leitlinien durch eine konsentierte Anpassung der Leitlinien von EAU, AUA und ASCO. Zu guter Letzt möchten wir das Wissen um die Früherkennung, Diagnose und Therapie des Keimzelltumors durch einen am identischen Tag international durchzuführenden Testis Cancer Awareness Day optimieren“, sagt Axel Heidenreich zu seiner neuen Funktion.