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Dr. Leo Kurian startet Junior-Professur für Regulierung der zellulären Identität in der Embryonalentwicklung, Homöostase und im Krankheitsfall

Dr. Leo Kurian tritt am 1.2.2023 seine W1-Professur für Regulierung der zellulären Identität in der Embryonalentwicklung, Homöostase und im Krankheitsfall ohne Tenure Track an. Die neu geschaffene Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln ist am Institut für Neurophysiologie angesiedelt.

Dr. Leo Kurian

Der am 11.05.1981 in Indien geborene Wissenschaftler arbeitet bereits seit April 2014 als unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Neurophysiologie und dem Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), wo seine Arbeitsgruppe beheimatet ist. Kurians Labor für Entwicklungs- und regenerative RNA-Biologie wurde vom NRW-Stammzellnetzwerk durch eine Anschubfinanzierung von 2014 bis 2019 gefördert.

Das ZMMK ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung am Biomedizinischen Campus der Universität zu Köln, die sich der Erforschung der molekularen und zellulären Mechanismen menschlicher Krankheiten widmet. Dort untersucht Leo Kurian die regulatorischen Prinzipien, die das Zellschicksal und die Zellidentität während der Entwicklung des menschlichen Herzens, der Homöostase (dem Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen) und der Pathomechanismen von Herzerkrankungen steuern. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Mitgliedern meiner Arbeitsgruppe und dem Team des Zentrums für Molekulare Medizin“, so Leo Kurian zum Start seiner Professur, „die diesen Weg erst möglich gemacht haben.“

Das derzeitige Verständnis der molekularen Regulierung des Zellschicksals und der Zellidentität basiert hauptsächlich auf Signaltransduktions-, epigenetischen und transkriptionellen Mechanismen. Die RNA ist jedoch die primäre Kommunikationssprache des Genoms: Sie wird in jedem Stadium ihres Lebenszyklus auf unterschiedliche Weise reguliert. Leo Kurian will mit seiner Arbeitsgruppe ein Verständnis für die RNA-Regulationsprinzipien entwickeln, da diese DNA-kodierten Informationen die Entscheidungen über das Schicksal von Zellen und die zelluläre Identität bestimmen. Parallel zur Untersuchung der grundlegenden RNA-zentrierten Prozesse beschäftigen sich Kurian und sein Team mit der Frage, wie der Zusammenbruch von RNA-Regulationsprozessen die Homöostase beeinträchtigt und zu angeborenen und altersbedingten Herzkrankheiten führt. Hier arbeitet Kurians Arbeitsgruppe an der Entwicklung sicherer RNA-Therapeutika, indem er die Prozesse der menschlichen RNA-Verarbeitung nutzten will.

 

Für seinen zukunftsweisenden Forschungsansatz ist Leo Kurian im letzten Jahr mit dem Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) ausgezeichnet worden. Dafür erhält er über fünf Jahre bis zu 1,98 Millionen Euro an Forschungsgeldern. Der Consolidator Grant, den Kurian für sein Forschungsprojekt TRANSCEND erhielt, soll eingesetzt werden, um das derzeitige wissenschaftliche Verständnis der Regulierung der mRNA-Translation neu zu bewerten. Langfristiges Ziel ist es, ein systemisches Verständnis der RNA-Regulationsprinzipien zu erlangen, die die Selbstorganisation und Homöostase von Gewebe und Organen beim Menschen bestimmen, um therapeutische Lösungen für die Gewebe- und Organregeneration zu entwickeln.

Leo Kurian promovierte 2009 im Fach Genetik (Dr. rer. nat.) an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät/Institut für Genetik der Universität zu Köln. Seinen Master auf Science im Biotechnologie legte er bereits 2003 an der Universität von Madras, Chennai, in Indien ab. Er bekleidete von 2009 bis 2013 ein CIRM Postdoctoral Research Fellowship am Salk Institute for Biological Studies in San Diego, USA. An der Universität von San Diego (UCSD) arbeitete Leo Kurian von 2013 bis 2014 als Postdoktorand am Center for Molecular Medicine, bevor er 2014 an die Universität zu Köln zurückkehrte.
 


Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Leo Kurian
Institut für Neurophysiologie
Telefon:  +49 221 478 89692
Mail: leo.kurianSpamProtectionuk-koeln.de