Univ.-Prof. Dr. med. Dr. dent. Greta Barbe ist seit Anfang Mai die neue W3-Professorin für präventive, regenerative und restaurative Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde II an der Medizinischen Fakultät und Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie an der Uniklinik Köln.
Hier deckt die 42-jährige mit ihrem Team die Fächer der Zahnerhaltung und Parodontologie im klinischen Bereich ab: sei es in Form von präventiven Konzepten für Menschen aller Altersgruppen, bei parodontologischen Fragestellungen, Wurzelbehandlungen oder komplexen Füllungstherapien. All dies wird in der Abteilung hochspezialisiert sowohl in den studentischen Kursen unter Anleitung approbierter Zahnärztinnen und Zahnärzte als auch durch die Zahnärzte selbst für ambulante Patienten behandelt. „Dieses Angebot auszubauen, es bekannt zu machen und mehr Menschen an unsere vielfältigen Versorgungsoptionen heranzuführen und anzubinden, ist ein wichtiges Ziel“, sagt Prof. Barbe. Ihr persönlicher klinischer Schwerpunkt ist die Parodontologie, die sich mit der Therapie und Prävention der Erkrankungen des Zahnhalteapparates Erkrankungen befasst. „Besonders am Herzen liegen mir hierbei vulnerable Patientinnen und Patienten, also Menschen mit besonderen Bedürfnissen, was auch mein Forschungsinteresse erklärt“, so die Zahnmedizinerin.
Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht daher unter anderem der Einfluss von entzündlichen Veränderungen in der Mundhöhle auf den gesamten Organismus, insbesondere im höheren Lebensalter. Letztlich geht es um die Frage, in welchem Zusammenhang lokale Erkrankungen der Mundhöhle mit chronischen systemischen Erkrankungen stehen und wie diesen entgegengewirkt werden kann. „Daraus ergeben sich vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten, aber auch bei Menschen mit systemischen Grunderkrankungen, viele Fragen. Etwa wie Prävention gerade bei vulnerablen Gruppen in der Versorgung funktionieren kann und welche systemischen Auswirkungen dies hat“, so Prof. Barbe weiter.
In der Lehre sieht Prof. Barbe die Zahnmedizin vor großen Herausforderungen bei der Umsetzung der neuen Approbationsordnung für Zahnärztinnen und Zahnärzte. Das Lehrangebot müsse einen großen Bogen zwischen hochspezialisierten Inhalten spannen und gleichzeitig mehr Interdisziplinarität sowohl innerhalb der zahnmedizinischen Fächergruppe aber auch zu den humanmedizinischen Fächern schaffen. „Darüber hinaus wollen wir berufsreife Zahnärztinnen und Zahnärzte aus dem Studium entlassen, die nicht nur theoretisch-inhaltlich kompetent sind, sondern dann auch bereits ausreichend klinische Erfahrung für die Arbeit in der Praxis mitbringen“, sagt die Zahnmedizinerin. „Dabei ist es mir sehr wichtig, dass unsere Studierenden nicht nur fachlich hervorragend ausgebildet werden, sondern zudem gut auf die kommenden interdisziplinären, kommunikativen und organisatorischen Aufgaben vorbereitet werden, die sie in ihrem Berufsleben auch im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft erwarten werden.“
Prof. Dr. Dr. Greta Barbe studierte bis 2007 Medizin in Heidelberg und promovierte hier im Fach Neurologie. Danach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Orthopädie der Uniklinik Aachen und anschließend in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der Uniklinik Bonn tätig. Von 2010 bis 2013 studierte sie Zahnmedizin in Köln, wo sie auch promovierte. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zahnerhaltung und Parodontologie, wurde 2017 zur Oberärztin ernannt und habilitierte 2020 im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Quelle: UKK Unternehmenskommunikation